Corona-Trickbetrüger: Diese Maschen gibt es - und so kann man sich wehren

Stand: 14.03.2021, 11:48 Uhr

Die Polizei warnt vor Corona-Trickbetrügern. Sie bieten angeblichen Impfstoff an oder kommen als Mitarbeiter des Gesundheitsamts. Welche Maschen gibt es? Und was rät die Polizei?

Sie bieten angebliche Corona-Impfungen für zu Hause an, geben sich als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes aus oder verlangen die Desinfektion des vorhandenen Bargeldes: Trickbetrüger haben sich an die Corona-Pandemie angepasst. Auch die begehrten Corona-Impfungen nutzen sie für ihre Zwecke.

Polizei erwartet mehr Trickbetrug wegen Corona

Ziel der Täter ist es dabei meistens, in die Wohnung zu gelangen, um Geld, Schmuck und Wertsachen zu stehlen, warnt die Polizei. Trickbetrug mit diesem Ziel gibt es zwar schon lange. Aber: "Mit der Pandemie dürfte das weiter zunehmen", sagt Frank Scheulen, Sprecher des Landeskriminalamtes NRW.

Dafür spricht auch eine Zahl, die NRW-Verbraucherschutzministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) am Sonntag bekanntgab. Demnach hat es im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat viermal mehr Verbraucherbeschwerden wegen "Fake-Shops" gegeben. Das sind Online-Shops, die zum Beispiel Schnelltests anbieten, diese nach Zahlung dann aber nicht liefern.

Gängige Maschen der Corona-Trickbetrüger:

  • Sie bieten am Telefon oder direkt an der Haustür angeblichen Corona-Impfstoff an. Im Kreis Höxter behauptete ein Paar, eine ältere Dame impfen zu wollen. Als eine Nachbarin das anzweifelte, flohen die beiden.
  • Sie treten als angebliche Mitarbeiter des Kreis-Impfzentrums auf und verlangen das Ausfüllen eines Formulars für die Abrechnung der ersten Schutzimpfung, wie vor Kurzem in Köln geschehen. Besonders perfide: Das 93 Jahre alte Opfer war kurz zuvor tatsächlich geimpft worden und glaubte den Tätern deshalb. Bargeld und Schmuck waren danach weg.
  • Sie geben sich als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes aus und verlangen, das vorhandene Bargeld zu desinfizieren - wie in einem Fall Mitte Februar im Mönchengladbach. Die Täter kamen so in die Wohnung einer 93-Jährigen.
  • "Fake-Shops": Sie bieten Masken, Impfstoff oder anderes über das Internet an - liefern dann aber keine Ware.

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Info-Kampagne gegen Trickbetrüger

Wegen der vielen Fälle von Trickbetrug im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hat das NRW-Justizministerium zusammen mit dem Landespräventionsrat und der Verbrechensopferorganisation Weißer Ring eine Informationskampagne gestartet. Eine Broschüre und weiteres Info-Material gibt es auf der Website des Landespräventionsrats:

Polizei-Tipps gegen angebliche Corona-Impfstoff-Verkäufer

Auch die NRW gibt Tipps, wie man sich schützen kann. Bei angeblichen Impfstoff-Verkäufern rät sie:

  • "Vorsicht vor angeblichen Impfstoffverkäufern: Lassen Sie sich bei einem angeblichen Impfstoffverkäufer nicht auf ein längeres Gespräch ein, sondern legen Sie sofort auf.
  • Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
  • Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher, sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe. Bei akuter Bedrohung rufen Sie die Polizei unter 110.
  • Melden Sie solche Vorfälle Ihrer Polizei."

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