Mit dem Kinder-Impfstoff von Biontech können mittlerweile auch Fünf- bis Elfjährige regulär gegen Corona geimpft werden. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt den Impfstoff allerdings zunächst nur für vorerkrankte Kinder - und für gesunde Kinder, die in engem Kontakt mit Menschen stehen, die durch Corona stark gefährdet sind.
Die Frage, ob man seine gesunden Kinder impfen lassen sollte oder nicht, lässt sich also nicht leicht beantworten. Denn: Gesunde Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren haben ein sehr geringes Risiko, schwer an Covid-19 direkt oder an einer Folge davon zu erkranken. Es ist auch nicht klar, wie selten kleine Kinder Long Covid bekommen können. Der Nutzen einer Impfung von Fünf- bis Elfjährigen ist im Vergleich zur Erwachsenen-Impfung also relativ gering.
Allerdings besteht auch bei der Impfung von Fünf- bis Elfjährigen offenbar nur ein geringes Risiko. Das zeigt eine staatliche Auswertung von Millionen Impfungen in den USA vom 5. Januar. Schwere Nebenwirkungen hat es dort kaum gegeben.
Untersucht wurde der Zeitraum 3. November bis 19. Dezember 2021. Verimpft wurden 8,7 Millionen Dosen des Kinder-Impfstoffs von Biontech/Pfizer an Fünf- bis Elfjährige. Nur zwölf Kinder entwickelten eine Herzmuskelentzündung. Keines der Kinder musste deswegen in einer Klinik behandelt werden. Bei acht Kindern war die Entzündung wieder ausgeheilt, als die Auswertung veröffentlicht wurde.
Quellen
Für eine Impfung von Kindern spricht auch, dass das Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 oder einer Folge-Erkrankung nicht bei Null liegt. Keiner weiß, was das Virus langfristig macht, wenn es einmal in unserem Körper ist.
Ob und wann die Stiko die Corona-Impfung für alle Kinder ab fünf Jahren empfehlen wird, steht noch nicht fest.
Über dieses Thema berichteten am 09.12.2021 auch das "Morgenecho" bei WDR 5 und die "Aktuelle Stunde" im WDR Fernsehen.
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Kommentare zum Thema
Liebe Diana, Ich habe ganz starke Zweifel dass du vom Fach bist. Denn eine Grippe, also nicht grippaler Infekt, ist alles andere als leicht. Das Risiko einer Herz Muskel Entzündung oder Long Covid ist weit aus höher als eine schwere Impfnebenwirkung zu erleben. Ich habe selbst erlebt wie in Leipzig mehrere Kinder aus einer Klasse mit starkem Brech-Durchfall und sehr hohem Fieber im Krankenhaus behandelt werden mussten und einige haben auch nach fünf Wochen immer noch Symptome von Long Covid. Das die Intensivbetten von Kindern nicht stark in Anspruch genommen werden bedeutet es nicht, dass es immer so harmlos verläuft wie Sie das darstellen. Es ist immer eine Nutzen Risiko Analyse. Herzlich gegrüßt, Petra
Was hier noch fehlt: täglich getestete geimpfte oder ungeimpfte Erzieherinnen und Kinder: alle die gesund sind dürfen in die KiTa. Keine Infektionen, keine Impfnebenwirkungen.
Kinder impfen - Ja. Warum? Kinder haben zwar oftmals einen leichten Verlauf, können aber durchaus andere anstecken. Der Gedanke, Kinder nicht impfen zu lassen, weil der Verlauf zumeist mild ist, ist nicht gerade solidarisch, da es nicht nur um bestimmte Gruppen, sondern um eine komplette Gemeinschaft geht und somit alle geschützt werden müssen. Also tragen Eltern auch über ihre Kinder Mitverantwortung für andere Menschen - auch wenn Impf-Sorgen verständlich sind. Abgesehen davon weiß niemand, wie sich die Erkrankung beim eigenen Kind entwickeln könnte, denn die allgemeine Auffassung, es verliefe zumeist mild, ist noch lange keine Garantie. Und ja, auch geimpfte Menschen können das Virus weitergeben; und ja, auch Geimpfte können sich infizieren. Allerdings ist die Viruslast bei Geimpften wesentlich geringer, also die Menge, die an andere weitergegeben werden und zur Ansteckung führen kann. Ungeimpft gibt man mehr Virus ab, ist länger ansteckend und riskiert einen schweren Verlauf.