Länder lockern Maskenpflicht im Klassenzimmer - NRW bleibt dabei

Stand: 22.06.2021, 18:54 Uhr

An Bayerns Grundschulen müssen Kinder auch in der Klasse keine Maske mehr tragen - so wurde es heute beschlossen. Andere Länder lockern auch. In NRW will man aber an der Maskenpflicht im Klassenzimmer festhalten.

Die Infektionszahlen sinken, der Alltag kehrt zurück - auch an den Schulen. Dabei sind manche Länder schneller als andere: Rheinland-Pfalz hat die Maskenpflicht in Klassenräumen schon aufgehoben, heute hat Bayern beschlossen, dass Grundschüler dort keine Maske mehr tragen müssen. Voraussetzung: Sie laufen nicht herum, sondern sitzen an ihrem Platz.

Leiden Kinder unter den Masken?

Eine Entscheidung, die manche Eltern in NRW wohl begrüßen würden. Der Kinder- und Jugendärzteverband hat zwar verneint, dass die Kinder unter den Masken leiden. Aber es ist ohne Zweifel heiß unter den Masken, kein Vergnügen gerade im Sommer.

Auf dem Schulhof herrscht Maskenfreiheit

Aber das Schulministerium hat sich zwei Wochen vor Ferienbeginn entschieden: In den Klassenräumen und auf den Fluren muss die Maske getragen werden. Nur draußen auf dem Schulhof darf sie abgenommen werden. So sieht es eine Regelung vor, die seit Montag gilt.

Das Schulministerium wartet ab

Begründung des Ministeriums: Die Pandemie sei noch nicht vorbei. Die Teillockerung sei "verantwortungsvoll und angemessen", weil die niedrigen Ansteckungszahlen das erlaubte. Aber: "Wir bleiben vorsichtig."

Das Ministerium wiederholt auch sein Versprechen, "Infektionsschutzmaßnahmen zurückzunehmen, sobald es das Infektionsgeschehen zulässt". Wann das sein wird, ist allerdings unklar. Deswegen ist es möglich, dass die Kinder auch nach den Sommerferien wieder die Maske anlegen müssen.

Lüftung statt Masken?

Damit bekommt auch die Diskussion um Alternativen für die Masken neuen Schwung: die Luftfilter, die frische Luft in die Klassenräume bringen sollen. Das Bundeswirtschaftsministerium will den Einbau fördern, aber noch ist das nicht beschlossene Sache. Und selbst wenn: "Vor November, Dezember ist das gar nicht möglich", glaubt Heinz Hilgers vom Kinderschutzbund. Kurz: Die Sommerferien würden verstreichen, ohne dass etwas unternommen würde. Hilgers: "Ein Trauerspiel."

SPD fragt: Wie geht es nach den Ferien weiter?

Bis dahin soll es aber endlich eine klare Strategie für die Schulen geben. Das fordert jetzt die SPD-Fraktion im Landtag: Bildungspolitiker Jochen Ott will, dass anfangs keine Klassenarbeiten geschrieben werden.

Stattdessen sollen die Schulen feststellen, welche Defizite im Laufe der Pandemie durch den Distanzunterricht entstanden sind, Kinder mit großen Rückständen sollen gezielt gefordert werden. Nächste Woche sollen die Vorschläge besprochen werden. Dann trifft sich kurz vor Beginn der Ferien der Schulausschuss zu einer Sondersitzung.

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