Rotwein vom Weinberg an der Emscher? Vor 30 Jahren hätten die Menschen im Ruhrgebiet das für einen schlechten Witz gehalten. Sie haben den Fluss damals nur "Köttelbecke" genannt.
Doch diese Zeiten sind vorbei. Mittlerweile sind weite Teile der Emscher und ihrer Nebenläufe renaturiert. Und die Emschergenossenschaft hat nun auch den ersten Rotwein vorgestellt, der von einem kleinen Weinberg in Dortmund-Barop stammt.
Weinanbau-Seminare für interessierte Weinliebhaber
"Als ich zu dem Projekt dazukam und hörte, dass es Rotwein werden soll, dachte ich: Na, ob das jetzt sein muss ... Aber ich war schnell überrascht davon, wie reif die Trauben werden und was für eine schöne Aromatik sie haben", sagt die Winzerin Tina Krachten.
Sie leitet die Weinanbau-Seminare in Dortmund, bei denen Weinliebhaber dabei mithelfen können, die Reben zu pflegen und Trauben zu ernten.
Dortmund: Von der Bierstadt zur Weinstadt?
Bei der Vorstellung waren Dortmunds OB Thomas Westphal und Uli Paetzel von der Emschergenossenschaft dabei.
Bei der ersten Verkostung des Rotweins war auch Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal dabei. Er findet: "Das Bier wird in Dortmund natürlich immer eine große Rolle spielen. Aber der neue Rotwein ist eine wunderbare Ergänzung." Ein paar Kilometer weiter soll bald ein noch deutlich größerer Weinberg an der Emscher entstehen. Im Erlebnispark Emscherland in Castrop-Rauxel will die Emschergenossenschaft bis zu 9.000 Rebstöcke anpflanzen.
Zu kaufen gibt es den ersten Rotwein von der Emscher allerdings nicht. Ihn gibt es nur bei Verkostungen der Emschergenossenschaft zu trinken.