Nach zehn Stunden Besetzung: Grüne lassen Parteizentrale räumen

Stand: 13.01.2023, 12:33 Uhr

Mehrere Aktivisten mussten von der Polizei aus der Parteizentrale der Grünen in Düsseldorf herausgetragen werden. Sie hatten die Räumlichkeiten über Stunden besetzt.

Die Parteispitze der Grünen hat in der Nacht doch noch ihre Parteizentrale räumen lassen. Zuvor gab es nochmal ein Gesprächsangebot seitens des Parteichefs Tim Achtermeyer, zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Stefan Engstfeld und dem politischen Geschäftsführer Raoul Rossbach für morgen im Landtag. Das hätten die Aktivisten jedoch abgelehnt.

"Interventionistische Linke" dabei

Am Freitagvormittag machten die Grünen in einer Pressemitteilung unter anderem eine linke Gruppierung für die Besetzung verantwortlich, die vom Verfassungsschutz als extremistisch eingestuft und beobachtet wird. Mitglieder der "Interventionistischen Linken" hätten sich in der Nacht zu erkennen gegeben, sagte ein Parteisprecher. Eine Aktivistin bestätigte dem WDR, die "Interventionistische Linke" zähle zum Bündnis "Lützerath unräumbar", das sich zur Besetzung der Parteizentrale bekannt hatte.

Grüne machen von ihrem Hausrecht Gebrauch

Eine Person liegt in einem Schlafsack in der Parteizentrale der Grünen in Düsseldorf

Gut zehn Stunden hatten die Aktivisten die Parteizentrale besetzt gehalten. Eigentlich hatten sie sich bereits darauf eingestellt, die Nacht in den Räumlichkeiten zu verbringen und sich teilweise sogar Schlafsäcke mitgebracht. Gegen 0.40 Uhr hatte die Parteispitze sich dann aber dazu entschieden, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und die Parteizentrale von der Polizei räumen zu lassen.

Aktivisten leisteten keinen Widerstand

Aus Protest gegen die Haltung der Grünen zur Räumung des Dorfes Lützerath besetzten rund 30 Aktivisten das Büro

Die ca. 15 verbliebenen Aktivisten ließen sich friedlich, ohne Widerstand und unter "Lützi bleibt"-Rufen raustragen. Gegen sie wurden Strafanzeigen gestellt. "Uns nachts zu räumen außerhalb des Lichts der Öffentlichkeit ist feige", heißt es in einer Pressemitteilung der Aktivisten.