Nach Emilys Tod in London: Prozess gegen Lehrerinnen im Januar
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Nach Emilys Tod in London: Prozess gegen Lehrerinnen im Januar
Stand: 20.07.2023, 11:40 Uhr
Im Fall der 13-jährigen Schülerin aus Mönchengladbach, die bei einer Klassenfahrt nach London an einer Überzuckerung gestorben war, wird es nun doch einen Prozess geben. Das hat das Oberlandesgericht Düsseldorf entschieden.
Angeklagt werden zwei Lehrerinnen wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen. Laut Oberlandesgericht Düsseldorf hätten die beiden vor Reisebeginn Vorerkrankungen bei allen Schülerinnen und Schülern schriftlich abfragen müssen. Der Prozess gegen die Lehrerinnen beginnt Mitte Januar. Zunächst sind dafür 14 Verhandlungstage angesetzt.
Lehrerinnen kümmerten sich wohl zu spät um Emily
Vor vier Jahren war die damals 13-jährige Emily bei einer Klassenfahrt in London verstorben. Sie war Diabetikerin, was offenbar nicht bekannt war. Kurz nach der Ankunft in London soll ihr plötzlich schlecht geworden sein. Erst anderthalb Tage später sollen sich die Lehrkräfte um die Schülerin gekümmert haben. Sie verstarb dann in einem Krankenhaus.
Seitdem kämpft ihr Vater um eine Anklage. Das Landgericht Mönchengladbach hatte dies noch im Februar abgelehnt. Dagegen hatten Staatsanwaltschaft und auch der Anwalt des Vaters sofort Beschwerde eingelegt. Jetzt kommt es also doch zum Prozess.
Verurteilung der Angeklagten "wahrscheinlich"
Das OLG kam zu dem Schluss, dass eine Verurteilung der Angeklagten "hinreichend wahrscheinlich" sei. Bei einer sofort veranlassten medizinischen Abklärung der Krankheitssymptome durch die Lehrerinnen hätte der Tod der Schülerin demnach "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verhindert werden können". Der Tod der Schülerin sei eine Verkettung mehrerer unglücklicher Umstände gewesen.