Grundschüler am iPad

Wegen Technik-Equipment: Einbrüche an Leverkusener Schulen häufen sich

Stand: 28.07.2023, 13:37 Uhr

Allein in dieser Woche wurde in Leverkusen in drei Schulen eingebrochen. Die Fälle nehmen zu. Die Stadt hat die Sicherheitsmaßnahmen bereits verschärft - doch das Problem bleibt bestehen.

Von Verena Köplin

Der Trend ist eindeutig: In den Jahren 2019 bis 2021 hat es in Leverkusener Schulen insgesamt jeweils 35 bis 45 Einbrüche gegeben. Die Zahl stagnierte. Vergangenes Jahr dann schoss sie in die Höhe: 62 Einbrüche zählte die Polizei auf Leverkusener Stadtgebiet. Und dieser Trend scheint sich in diesem Jahr fortzusetzen.

Leverkusen ist damit kein Einzelfall: Auch im Bergischen Land nehmen die Einbruchszahlen zu. Der Grund dafür ist für die Polizei naheliegend: Die Digitalisierung. Immer mehr Tablets, Computer, Laptops und anderes, teures Technik-Equipment lagert in den Schulen. Die Stadt Leverkusen hat das größtenteils Anfang der Ferien schon extra ausgelagert, um weniger Anlass für Einbrüche zu liefern.

Drei Einbrüche - mindestens einer mit Diebstahl

Und doch ist es wieder passiert: Am Montagmorgen bemerkte der Hausmeister der Marienschule in Opladen zahlreiche aufgehebelte und eingetretene Türen und durchwühlte Schränke. Am Versuch, einen Safe im Sekretariat aufzuhebeln, waren die Einbrecher gescheitert. In der Nacht zu Dienstag drangen dann Unbekannte in eine Grundschule in Steinbüchel ein. Dort wurden Tablets, ein Notebook und ein Beamer gestohlen. In der gleichen Nacht wurde auch die Thomas-Morus-Grundschule in Schlebusch verwüstet. Ob und was dort gestohlen wurde, wird gerade ermittelt.

Auffällig ist die brachiale Gewalt, mit der bei den Einbrüchen vorgegangen werde, so die Polizei. In den Schulen werde teilweise heftig randaliert. Während bei anderen Einbrüchen oft Türen aufgehebelt werden, wurden sie hier eingetreten. Der Wille nach Zerstörung scheint groß zu sein.

Einbrüche in Leverkusener Schulen

Ohne Sendereihe 28.07.2023 06:59 Min. Verfügbar bis 28.07.2025 WDR 2


Stadt verschärft Sicherheitsmaßnahmen

Die Stadt Leverkusen hat die Sicherheitsmaßnahmen bereits zu Beginn der Ferien verschärft. Mehr Überwachung durch Sicherheitsdienste gibt es seitdem. Geprüft wird außerdem, wo und inwiefern Videoüberwachung am Schulgelände möglich ist.

"Die Verunsicherung der Kinder und Jugendlichen nach solchen Einbrüchen ist groß", heißt es von Leverkusens Bürgermeister Richrath. "Je nach Ausmaß der Schäden ziehen die Einbrüche zudem Unterrichtsausfälle nach sich und es fehlt an digitaler Ausstattung. Guter Unterricht und vernünftiges Lernen sind so nicht möglich." Man arbeite eng mit der Polizei zusammen, um die Einbrüche in den Griff zu bekommen.

Die Verunsicherung der Kinder und Jugendlichen nach solchen Einbrüchen ist groß. Uwe Richrath, Oberbürgermeister Leverkusen

Auch Zeugen sind da gefragt: Die Stadt appelliert an ihre Bürger, einen aufmerksamen Blick auf nicht belebte Schulgelände zu haben und außergewöhnliche Beobachtungen an die Polizei zu melden. So ist es auch in der Nacht zu Donnerstag in Schlebusch geschehen. Ein Anwohner kontaktierte die Polizei, weil er in der Nähe der Schule ein metallisches Geräusch gehört hatte. Die Polizei konnte jedoch keinen Verdächtigen finden. Augenscheinlich hatte der Unbekannte vergeblich versucht, eine Außentür der nahe gelegenen Tennishalle aufzuhebeln.