Tausende Menschen demonstrieren in Tel Aviv gegen Premierminister Benjamin Netanyahu

Guten Morgen, NRW!

Stand: 07.04.2024, 07:18 Uhr

Sechs Monate nach Hamas-Terrorangriff auf Israel • Volle Straßen und Flughäfen zum Ferienende • Leverkusen kann nächste Woche Meister werden • Der Nachrichtenüberblick.

Zusammengestellt von Dominik Reinle und Jörn Kießler aus dem WDR Newsroom.

Sechs Monate nach Hamas-Terrorangriff auf Israel Vor sechs Monaten, am 7. Oktober 2023 haben Hamas-Terroristen Israel überfallen. Hunderte Kämpfer der Terrormiliz und verbündeter islamistischer Gruppen drangen vom Gazastreifen aus in den Süden Israels ein. Mehr als 1.000 Menschen wurden getötet, mehr als 250 Menschen als Geiseln verschleppt. Israels Streitkräfte reagierten mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive, bei der nach Angaben der von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsbehörde in Gaza bislang mehr als 33.000 Palästinenser getötet wurden. Die Angaben machen keinen Unterschied zwischen Kämpfern und Zivilisten.

Ende November kamen 105 Geiseln frei. Israel entließ im Gegenzug 240 palästinensische Häftlinge aus dem Gefängnis. Israel geht davon aus, dass etwa 100 der im Gazastreifen verbliebenen Geiseln noch leben. Die Gespräche über weitere Freilassungen und eine Feuerpause stocken seit Wochen, auch weil Israel und die Hamas nicht direkt miteinander verhandeln.

Zehntausende Menschen gingen am gestern Abend in Tel Aviv und anderen israelischen Städten gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf die Straße und forderten ernsthaftere Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln. Nach Medienberichten handelte es sich um die größten Proteste seit dem 7. Oktober.

Nachrichten aus NRW

Volle Straßen und Flughäfen zum Ferienende Heute kommen viele Urlauber mit Schulkindern zurück - nicht nur in NRW. In acht Bundesländern enden die Osterferien. Deswegen wird es auf den Straßen voller als sonst, besonders am Nachmittag. Die beiden größten Flughäfen in Düsseldorf und Köln/Bonn erwarten zehntausende Reisende.

Leverkusen könnte schon kommende Woche Meister werden • Bayer Leverkusen könnte bereits kommende Woche die Deutsche Meisterschaft feiern. Mit einem Sieg am Sonntag in einer Woche bei Werder Bremen kann die Werkself ihren Vorsprung auf die Konkurrenz so weit vergrößern, dass ihr der Titel nicht mehr zu nehmen ist. Möglich wurde das auch, weil der FC Bayern München gestern patzte. Der Rekordmeister verlor beim Aufsteiger 1. FC Heidenheim mit 2:3. Die Bayern sind nun gleich auf mit dem VfB Stuttgart, der gestern das Spiel bei Borussia Dortmund mit 0:1 für sich entscheiden konnte. Nach dem Spiel kam es an der A1 zu einer Schlägerei zwischen Anhängern der beiden Mannschaften, nachdem die Reisebusse zufällig an der selben Raststätte eine Pause eingelegt hatten. Auch der 1. FC Köln sammelte gestern Punkte. Mit zwei Last-Minute-Toren bezwangen die Kölner den VfL Bochum mit 2:1.

Hochrisiko-Spiel der 3. Liga in Essen In Essen ist die Polizei heute wegen eines Drittliga-Fußballspiels mit einem Großaufgebot im Einsatz. Am Nachmittag treffen Rot-Weiss Essen und der MSV Duisburg aufeinander. Die Partie gilt als Hochrisiko-Spiel. In der Vergangenheit kam es bei Derbys zwischen Essen und Duisburg immer wieder zu Ausschreitungen zwischen den verfeindeten Fanlagern.

Auftakt zum Karlspreis mit Laschet und Özdemir • Im Aachener Rathaus wird am Abend das Vorab-Rahmenprogramm für den Karlspreis eröffnet. Die Veranstaltung steht unter der Überschrift: "Ja zu Jüdischem Leben in Europa. Nein zu jeder Form von Antisemitismus." Nach einem Konzert des Pianisten Igor Levit findet eine Diskussion mit dem früheren NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) statt. Der Karlspreis wird in diesem Jahr dem Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt und gemeinsam mit ihm der jüdischen Gemeinschaften in Europa verliehen. Die Ehrung findet am 9. Mai statt.

Weitere Themen

Luftwaffe fängt russisches Militärflugzeug ab • Die deutsche Luftwaffe hat nach eigenen Angaben gestern ein russisches Militärflugzeug über der Ostsee abgefangen. Kampfflugzeuge des Typs Eurofighter seien vom lettischen Stützpunkt Lielvarde aus gestartet, um ein Aufklärungsflugzeug vom Typ IL-20 abzufangen, teilte die Luftwaffe im Onlinedienst X mit. Die Maschine war demnach ohne Transpondersignal unterwegs. Deutschland beteiligt sich über die Nato an der Luftraumüberwachung über den baltischen Staaten, die über keine eigenen Kampfflugzeuge verfügen. In der Vergangenheit hatte es bereits mehrfach Zwischenfälle mit russischen Militärflugzeugen im Ostseeraum gegeben.

Gerhard Schröder wird 80 Er war Bundeskanzler, SPD-Vorsitzender und niedersächsischer Ministerpräsident: Gerhard Schröder wird heute 80 Jahre alt. Einen großen offiziellen Empfang wie zu seinem 70. gibt es diesmal nicht – geplant ist eine private Geburtstagsfeier in Berlin. Schröders Verhältnis zur SPD gilt als zerrüttet, weil er trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine an seiner Freundschaft zu Wladimir Putin festhält.

Peter Pellegrini ist neuer Präsident der Slowakei

Peter Pellegrini (M.) ist neuer Präsident der Slowakei

Pro-russischer Kandidat gewinnt Präsidentschaftswahl in der Slowakei • Gestern haben die Slowaken in einer Stichwahl über ihren neuen Präsidenten abgestimmt. Gewonnen hat der pro-russische Kandidat Peter Pelligrini. Bisher war er Parlamentspräsident. Pelligrini kam nach Auszählung von fast allen Stimmen auf knapp 54 Prozent. Für seinen pro-europäischen Kontrahenten Ivan Korcok haben etwas mehr als 46 Prozent der Menschen gestimmt.

Ein Mädchen steht zwischen Gräbern in Ruanda

800.000 Menschen kamen bei dem Genozid in Ruanda ums Leben

30. Jahrestag des Genozids in Ruanda • Vor 30 Jahren ermordeten fanatisierte Hutu Hunderttausende von Tutsi in Ruanda. Innerhalb von nur 100 Tagen wurden rund 800.000 Menschen getötet. Bis heute sitzt das Trauma des Völkermords tief und spaltet die Gesellschaft. Verzweifelte Warnungen des Generalmajors Dallaire, Kommandeur von 2.500 UNO-Soldaten in Ruanda, verhallten damals. Die Zahl der im Land stationierten Blauhelm-Soldaten der Vereinten Nationen wurde reduziert statt aufgestockt.

Das Wetter in NRW

Saharastaub sorgt für Wolken • In der Nacht auf heute hat zum einen die Saharastaubkonzentration in der Höhe zugenommen. Das sorgt für mehr Wolken und verbreitet für gelblich-graues Licht. Zum anderen erreicht NRW von den Niederlanden her ein Tiefausläufer mit dichten Wolken, der vom Niederrhein bis zum Westmünsterland auch etwas Regen bringt. Im Laufe des Nachmittags und am Abend kommt gebietsweise neuer Regen auf. Die Sonne tut sich schwer, trotzdem sind bis zu 24 Grad möglich.

Und übrigens ...

Viele verkaufsoffene Sonntage • In vielen Städten und Stadtteilen ist heute verkaufsoffener Sonntag. Mit dabei sind Beckum, Bielefeld, Detmold, Dinslaken, Dorsten, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Haltern am See, Hamm, Hattingen, Heinsberg, Hückeswagen, Ibbenbüren, Lippstadt, Oelde, Solingen, Werne und Wesel.

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