Blaue Pyrotechnik

Hochrisikospiel: Revierderby zwischen Essen und Duisburg weitgehend ruhig geblieben

Stand: 07.04.2024, 20:14 Uhr

Das Drittligaspiel zwischen Rot-Weiss Essen und dem MSV Duisburg hat der Polizei im Ruhrgebiet einen Großeinsatz beschert. Böller sind in Richtung Spielfeld geflogen, ein Mensch wurde verletzt. Außerdem wurde ein Fanbus beschädigt.

Von Maya Graef/Johannes Hoppe

Bereits in der ersten Halbzeit wurde es laut im Stadion an der Hafenstraße in Essen. Anhänger aus Duisburg hatten mehrfach Böller gezündet und einige in Richtung Spielfeld geworfen. Dabei sei ein Ordner verletzt worden, so ein Polizeisprecher aus Essen. Zudem zündeten MSV-Anhänger zu Beginn der zweiten Halbzeit Bengalos. Die Anreise zum das Stadion sei zunächst friedlich gewesen. Viele Fans aus Duisburg waren mit Autos und Bussen angereist. Das RWE-Stadion an der Hafenstraße war ausverkauft.

Die Abreise sei trotz der hohen 1-zu-4-Niederlage der Duisburger überwiegend ruhig gewesen, so der Polizeisprecher weiter. Auf Höhe des Rheinischen Platzes in Essen hatte ein MSV-Anhänger allerdings eine Scheibe an einem Fan-Bus zerstört. Der Bus musste ausgetauscht werden, die Fans umsteigen. Beamte der Hundertschaft hätten die Personalien des Mannes aufgenommen und ihm einen Platzverweis erteilt. Gegen ihn werde jetzt wegen Sachbeschädigung ermittelt.

Das Spiel war im Vorfeld von der Polizei als Hochrisikospiel eingestuft worden. Es ist eines der traditionsreichsten Revierderbys überhaupt. Beide Fanlager gelten als schwer verfeindet.

Großeinsatz für die Polizei

Die Polizei muss gegen Fans im Stadion vorgehen

In der Vergangenheit gab es kaum ein Spiel zwischen RWE und dem MSV, bei dem es keine Ausschreitungen gegeben hat. Die Polizei war deshalb mit einem entsprechenden Großaufgebot im Einsatz. Während des Spiels im ausverkauften Stadion, aber auch bei der An- und Abreise der vielen tausend Fans. Es hatte sogenannte Gefährderansprachen gegeben, bei denen polizeibekannte und mit Stadionverbot belegte Fans ermahnt werden, sich fernzuhalten.

Bahnsperrung macht Polizeieinsatz noch komplizierter

Außenansicht des Stadions an der Hafenstraße in Essen (Archivbild)

Neben den Bahnhöfen in Duisburg und Essen musste die Polizei diesmal auch zwei weitere Bahnhöfe sichern. Wegen einer Sperrung gibt es zur Zeit keine direkte Zugverbindung zwischen Duisburg und Essen. Die Duisburger Fans mussten in Oberhausen oder Mülheim umsteigen. An diesen beiden Bahnhöfen war die Polizei daher auch deutlich präsent. Für die Gästefans wurde das Essener Autokino direkt neben dem Stadion als Parkplatz geöffnet.

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