Mediziner bereitet eine Computer-Tomographie vor

Juli 1983 - Erste dreidimensionale Rekonstruktion eines Schädels im CT

Stand: 19.07.2018, 00:00 Uhr

Kurz, nachdem er die "X-Strahlen" entdeckt hat, durchleuchtet Wilhelm Conrad Röntgen damit 1895 die Hand seiner Frau. Die Aufnahme belegt: Nun ist es für Ärzte möglich, Einblicke in den menschlichen Körper zu nehmen.

Allerdings sind Röntgenbilder nur zweidimensional. Die räumliche Darstellung fehlt. Erst Computer ermöglichen von den 1970er Jahren an entscheidende Fortschritte.

Erstes Bild eines Schädels im CT (am 19.07.1983)

WDR 2 Stichtag 19.07.2018 03:48 Min. Verfügbar bis 16.07.2028 WDR 2


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Scheibenförmige Aufnahmen

1972 entwickelt der englische Ingenieur Godfrey N. Hounsfield den ersten Computer-Tomografen (CT). Dabei werden scheibenförmige Röntgenaufnahmen quer durch den Körper gemacht. Die Röntgenstrahlen werden dabei - je nach Gewebeart - mehr oder weniger stark durchgelassen. Per Computer wird daraus die jeweilige Dichte des Gewebes errechnet.

Aber auch diese Bilder sind flach. Der US-Radiologe Michael W. Vannier forscht weiter. Er hat vor seiner medizinischen Laufbahn als Ingenieur gearbeitet. Er begreift: Die gleiche Technik, die es ermöglicht, Flugzeugoberflächen dreidimensional abzubilden, kann auch in Computer-Tomografen funktionieren.

3-D-Rekonstruktion eines Kopfes

Vannier entwickelt die Aufnahmetechnik und die anschließende Verarbeitung der Daten weiter. Im Juli 1983 veröffentlicht er das Ergebnis: die erste dreidimensionale Rekonstruktion eines menschlichen Kopfes.

Der Amerikaner präsentiert bald auch die ersten 3-D-Darstellungen verschiedener Organe. Heute ist der dreidimensionale Blick in den menschlichen Körper aus der Medizin nicht mehr wegzudenken.

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