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Katharina die Große, Zarin von Russland, Gemälde von Alexej P. Antropow.

17. November 1796 - Katharina II. stirbt in St. Petersburg

Stand: 08.11.2021, 09:45 Uhr

"Ich wollte Russin sein, um von den Russen geliebt zu werden", schreibt Katharina II. rückblickend. Eine Selbststilisierung, wie vieles in den Memoiren der russischen Zarin. 34 Jahre sitzt die Prinzessin aus der deutschen Provinz auf dem russischen Thron, reformiert und modernisiert das Land.

Katharina II., Zarin von Russland (Todestag, 17.11.1796)

WDR ZeitZeichen 17.11.2021 14:54 Min. Verfügbar bis 18.11.2099 WDR 5


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Geboren wird die spätere Katharina II. am 2. Mai 1729 als deutsche Prinzessin Sophie von Anhalt-Zerbst. Ihr Vater kann gerade einmal 30 Kilometer in jede Himmelsrichtung reisen, dann stößt er stets an die Grenzen seines kleinen Fürstentums. Spricht seine Tochter hingegen später einen kaiserlichen Befehl aus, dauert es Monate, bis die Anweisung aus St. Petersburg den hintersten Winkel Sibiriens erreicht.

Dass die Tochter aus einem unbedeutenden deutschen Fürstentum zur mächtigsten Frau Europas aufsteigt, verdankt sie vor allem Friedrich dem Großen. Der preußische König setzt sich persönlich für die Ehe zwischen der 15-jährigen Prinzessin und Karl Peter Ulrich von Schleswig-Holstein-Gottorf ein. Ihn hatte seine kinderlose Tante und Zarin Elisabeth I. zum Thronfolger bestimmt und als Großfürst Peter am Zarenhof eingeführt.

Er spielt mit Soldaten, sie liest Aufklärer

Das feudale Hochzeitsfest dauert zehn Tage. Aber schon kurze Zeit später gehen sich die Frischvermählten auf die Nerven. "Er pflegte mir von Spielsachen und Soldaten zu erzählen, mit denen er sich von früh bis spät beschäftigte", notiert Katharina – wie sie nach ihrem Übertritt zum orthodoxen Glauben nun heißt – über ihre Brautzeit.

Gelangweilt vom Gatten, lernt Katharina Russisch, liest Bücher antiker Autoren und Philosophen, wechselt Briefe mit Voltaire und Diderot. Geschickt bildet sie ein Netzwerk einflussreicher Menschen um sich und schlägt Wurzeln in ihrer neuen Welt. "Weil ich den Grundsatz hatte, den Menschen, mit denen ich leben musste, zu gefallen, nahm ich ihre Sitten und Gewohnheiten an", so die Großfürstin in ihren Memoiren.

Angst vor Vertreibung

Als Peter 1762 den Thron besteigt, ist das Ehepaar so zerstritten, dass Katharina fürchtet, vertrieben zu werden. Sie muss handeln. Die Großfürstin stellt sich an die Spitze einer oppositionellen Allianz, die den Zaren nur sechs Monate nach seiner Amtsübernahme vom Thron stößt.

Acht Tage später kommt Peter III. unter mysteriösen Umständen zu Tode. Die wohl erleichterte Witwe tritt seine Nachfolge an, setzt sich mit einer pompösen Zeremonie die Zarenkrone selbst aufs Haupt und wird zur Zarin Katharina II..

Katharina "die Große"

Inspiriert von den Ideen der Aufklärung setzt die nun 33-Jährige zahllose Reformen durch: Sie lässt landesweit Schulen bauen, spannt ein Wirtschafts- und Verwaltungsnetz über das Riesenreich und wirbt ausländische Siedler an. Nach jahrelangen Kriegen bringt sie unter anderen die südliche Ukraine, den Nordkaukasus und die Krim unter russische Herrschaft.

Dabei regiert die Zarin mit harter Hand und vielen Liebhabern an ihrer Seite: Aufstände einzelner Volksgruppen oder Proteste der leibeigenen Bauern lässt sie blutig niederschlagen, um ihre uneingeschränkte Macht zu verteidigen. Dennoch verleihen die Russen ihr schon zu Lebzeiten den Titel "die Große". Sie stirbt am 17. November 1796 mit 67 Jahren in St. Petersburg.

Autorin des Hörfunkbeitrags: Almut Finck
Redaktion: Hildegard Schulte

Programmtipps:

"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 17. November 2021 an Katharina die Große. Das "ZeitZeichen" gibt es auch als Podcast.

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