NRW sucht: Wohin mit den Geflüchteten?

03:09 Min. Verfügbar bis 28.07.2025

NRW sucht: Wohin mit den Geflüchteten?

Stand: 28.07.2023, 20:18 Uhr

Das Land will in Arnsberg eine Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Geflüchtete eröffnen. Gegen die Standortvorschläge gibt es Widerstand. 

Von Corina Wegler

Mitte Mai brachte die Bezirksregierung als Landesbehörde ein Dorint-Hotel im Stadtteil Neheim ins Gespräch. Es liegt abseits im Wald. Sofort war der Protest da. Die Unternehmen würden ihre auswärtigen Gäste dort unterbringen. Das Hotel dürfe nicht verloren gehen.

Bürgermeister Ralf-Paul Bittner warb dagegen im WDR für Akzeptanz: "Es ist klar, dass es nicht mehr nur nach dem Sankt-Florians-Prinzip gehen kann und wir in Sonntagsreden sagen: wir kümmern uns um die Menschen". Arnsberg müsse wie andere Kommunen auch einen Beitrag leisten.

Vorschlag: Eine Zentrale Unterbringungseinrichtung in Oeventrop

Jetzt liegt ein neuer Vorschlag auf dem Tisch: Die Zentrale Unterbringungseinrichtung soll in einer ehemaligen Klinik in Oeventrop eröffnet werden. Oeventrop ist ein Dorf mit gut 6.000 Einwohnern. 2015 hat sich der Ort durch eine Vielzahl von Hilfs- und Integrationsinitiativen hervorgetan.

Eine ZUE ist etwas anderes: Die Geflüchteten, die dort untergebracht werden, sollen nicht dauerhaft im Ort integriert werden. Es sind Menschen, die auf ihre Asylverfahren warten. Und darauf, dass sie einer Kommune zugewiesen werden. Das kann bis zu 24 Monate dauern, heißt es von der Bezirksregierung.

CDU-Ratsmitglied Christoph Schmidt rechnet mit bis zu 500 Geflüchteten in der ZUE. Eine "sozialpolitische Zumutung", sagt er.

Diese Dimension sprengt aber alles. Christoph Schmidt, CDU-Ratsmitglied

Einige Dorfbewohner sehen das moderater: "Wir haben schon vielen Flüchtlingen geholfen. Das schaffen wir".

Die Pläne sollen rechtlich geprüft werden

Der Arnsberger Bürgermeister lässt die Pläne für die ZUE jetzt rechtlich prüfen: Das vorgesehene Gebäude grenzt an zwei Wohngebiete - und solche Unterbringungseinrichtungen seien nur in Ausnahmefällen in Wohngebieten gestattet. Die Bezirksregierung lädt für Montag zu einer Bürgerversammlung ein.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 28.07.2023 im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Südwestfalen und im Radio auf WDR 2.

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