Wasserstoffkessel kommt aus Emsdetten
Er sieht aus wie eine ganz normaler Heizungskessel – und könnte doch den Markt der Gebäudeheizungen kräftig verändern und umweltfreundlicher sein als Öl- oder Gasheizungen. Im Betrieb von Boris Jankiewicz in Holzwickede heizt jetzt ein reiner Wasserstoff-Kessel die Büros und Montagehallen. Die Firma nimmt am Pilotprojekt H2HoWi teil. Der weißblaue Heizungs-Prototyp kommt von "Remeha" aus Emsdetten.
Genauso gut wie eine Erdgasheizung
Versuchsleiter Peter Kiewardt: "In drei Jahren ist die Wasserstoffheizung serienreif."
"Die läuft auch bei Minustemperaturen genauso gut wie vorher die Erdgasheizung", so der Firmenchef aus Holzwickede. Das hört Peter Kiewardt gerne. Er ist Feld-Versuchsleiter beim Heizungsbauer "Remeha" in Emsdetten: "Das ist einer von sechs Wasserstoff-Brennwertkesseln in Deutschland." Die Patentanmeldung des Prototypen läuft noch.
Wasserstoff kommt durch Erdgasrohre
Erdgasleitungen können genutzt werden
Der Netzbetreiber Westnetz hat für das Pilotprojekt einen Wasserstofftank im Gewerbegebiet aufgestellt. Der Wasserstoff kommt durch die bisherigen Erdgasrohre und wird zusätzlich mit einem Geruchsstoff markiert. An der Decke wurden Gas-Sensoren installiert. "Zur Sicherheit. Wasserstoff verbrennt komplett farblos", erklärt Kiewardt.
Wasserstoff könnte Erdgas verdrängen
Das Pilotprojekt mit den H2-Heizungen aus Emsdetten läuft seit einigen Wochen mit Erfolg. Die Erdgasrohre halten auch bei Wasserstoff dicht, die Heizung läuft störungsfrei, so die Macher. In drei Jahren soll der Prototyp serienreif sein. Allerdings fehlt noch der grüne Wasserstoff für den Masseneinsatz als Energieträger für Hauswärme.
Über dieses Thema berichten wir am 20.12.2022 in der Lokalzeit Münsterland im WDR-Fernsehen um 19.30 Uhr.