Warnschild vor der Vogelgrippe.

Wegen Vogelgrippe: 122.000 Hennen in Delbrück getötet

Stand: 20.02.2023, 13:24 Uhr

Die für Geflügel sehr ansteckende Vogelgrippe ist in Delbrück im Kreis Paderborn auf einem Hof zur Aufzucht von Junghennen nachgewiesen worden.

Nach Anordnung des Kreisveterinäramtes seien rund 122.000 Tiere aus dem Bestand gekeult worden, teilte das Landwirtschaftsministerium am Montag mit. Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit hatte den Ausbruch der heimtückischen Tierseuche bestätigt.

Schutz- und Überwachungszone eingerichtet

Zugleich wurden im Kreis Paderborn Maßnahmen erlassen, um weitere Ansteckungen zu unterbinden. Um den betroffenen Betrieb wurde eine Schutzzone im Umkreis von drei Kilometern und eine Überwachungszone im Umkreis von zehn Kilometern eingerichtet.

In diesen Bereichen dürfen Geflügel, Geflügelfleisch, Eier, Futter, Dung und Einstreu aus dem Stall nicht aus dem Bestand heraus und nicht hinein gebracht werden. Zudem muss das Geflügel in den Ställen bleiben.

Virus bislang in mehr als 20 NRW-Betrieben nachgewiesen

Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen erklärte: "Deutschland und Europa erleben seit Oktober 2020 die bisher schwerste Seuchenlage der aviären Influenza".

Das nachgewiesene Virus sei äußerst aggressiv und mit großem Leid für die betroffenen Tiere verbunden, sagte die CDU-Politikerin. In den Wintermonaten 2022/23 wurde das Virus bislang in mehr als 20 Geflügelhaltungen in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen. In Ostwestfalen gibt es viele Betriebe mit Geflügelhaltung.

Auch für Menschen gefährlich?

Erst vor wenigen Tagen hatte der Münsteraner Virologe Stephan Ludwig gewarnt, dass in seinen Augen die Gefahr einer Übertragung des Vogelgrippevirus H5N1 auf den Menschen steige. "Sie wird leider gerade größer", sagt Ludwig der Wochenzeitung "Die Zeit".

"Die Verbreitung von H5N1 ist nicht mehr geografisch begrenzt, sondern wirklich global." Dadurch werde eine Anpassung des Virus wahrscheinlicher. Auch bei Corona "war es die schiere Menge an Viren, die so rasch zu so vielen Varianten geführt hat. Die Spielwiese für H5N1 ist auf jeden Fall sehr viel größer geworden", so Ludwig weiter.