Um kurz nach zehn wurde die Feuerwehr alarmiert: Ein Arbeiter sei in ein Becken mit einer "unbekannten Flüssigkeit" gefallen. Für die Retter der Grund, einen Großeinsatz zu starten. Unter anderem wurde eine ABC-Einheit geschickt, die für den Umgang mit Giftstoffen ausgerüstet ist.
Kollegen retten den Mann aus dem giftigen Abwasser
Vor Ort stellte sich heraus: Der Arbeiter war in einen Schacht gestürzt, in dem giftiges Abwasser gesammelt wird, das bei der Rauchgasentschwefelung in der Anlage entsteht – unter anderem mit Schwefelwasserstoffrückständen. Beim Eintreffen der Retter hatten Kollegen den 52-jährigen Mann bereits geborgen.
Die MVA in Bielefeld
Durch den Kontakt mit den giftigen Rückständen wurde der Mann schwer verletzt, er erlitt Hautverätzungen und Atemwegsreizungen. Lebensgefahr besteht nach Angaben der Bielefelder Feuerwehr allerdings nicht. Vier weitere Mitarbeiter, die dem 52-Jährigen die kontaminierte Kleidung auszogen, wurden dabei leicht verletzt. Sie mussten nicht ins Krankenhaus.
Ursache für den Sturz noch unklar
Warum der Mann in den gut zwei Meter tiefen Schacht stürzte, ist noch nicht klar. Die Polizei hält gesundheitliche Probleme für möglich. Die Bezirksregierung Detmold prüft jetzt, ob alle Arbeitsschutzmaßnahmen eingehalten wurden. Der Mann war offenbar für eine Fremdfirma tätig, die die Reinigung der Klärbecken übernehmen sollte.
Sowohl die Berufsfeuerwehr als auch Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr waren mit über 60 Einsatzkräften drei Stunden an der Müllverbrennungsanlage. Ein Notarzt wurde mit dem Rettungshubschrauber Christoph 13 zum Einsatzort geflogen.
Unsere Quellen:
- Feuerwehr Bielefeld
- Stadtwerke Bielefeld
- Reporter vor Ort