Kreis Borken verbietet Wasserentnahme aus Seen und Flüssen

Stand: 07.07.2022, 19:43 Uhr

Von Samstag an darf im Kreis Borken kein Wasser mehr aus Bächen, Flüssen und Seen entnommen werden - zum Schutz von Pflanzen und Tieren.

Der Kreis Coesfeld hatte eine Wasserentnahme bereits vor einigen Tagen verboten, jetzt zieht auch der Kreis Borken nach. Denn die Pegel in Bächen und Flüssen sind auch hier dramatisch niedrig. Manche sind sogar vollkommen ausgetrocknet. So zum Beispiel der Sandbach in Bocholt.

Ein Mann greift zwischen hohen Pflanzen in einen vertrockneten Bachlauf.

Der Sandbach in Bocholt ist komplett ausgetrocknet

Hier findet man aktuell keinen einzigen Tropfen Wasser mehr. Und das bedeutet nicht nur das Aus für die Fische in diesem Bach: "Normalerweise sind hier verschiedene aquatische Insektenarten zu Hause, aber die sind nicht mehr vorhanden - es ist ja kein Wasser mehr da", erklärt Michael Kempkes vom NABU des Kreises Borken.

Geldstrafen bis zu 50.000 Euro

Eine Wassersprenganlage auf einem Maisfeld.

Wer Seen, Flüsse oder Bäche abzapft, muss mit hohen Geldstrafen rechnen

Auch die Aa hat in Bocholt aktuell so wenig Wasser, dass teilweise Sandbänke freiliegen. Ein Wasser-Entnahmeverbot ist für die Landwirtschaft ein harter Einschnitt, das wissen die Verantwortlichen vom Kreis. Dennoch sollen Verstöße konsequent geahndet werden. Wer ab Samstag Flüsse, Bäche, Seen oder Teiche zum Wässern anzapft, dem drohen hohe Geldstrafen - bis zu 50.000 Euro, wenn jemand mehrfach erwischt wird.

"Wir haben in weiten Bereichen eine Situation wie im August, was die Trockenheit angeht - da mussten wir einfach handeln." Kai Zwicker, Landrat Kreis Borken
Die Aa führt einen niedrigen Wasserpegel, Sandbänke sind zu erkennen.

In weiten Bereichen ist es schon jetzt so trocken wie im August

Den eigenen Garten mit Wasser aus dem hauseigenen Brunnen bewässern dürfe man aber noch, so Cordula Thume vom Umweltamt des Kreises. Dennoch rät sie, sparsam mit Wasser umzugehen. Denn ein Ende der Trockenheit ist bisher nicht in Sicht.

Über dieses Thema berichten wir am 07.07.2022 im WDR Fernsehen in der Lokalzeit Münsterland um 19.30 Uhr sowie im Radio auf WDR 2 in der Lokalzeit Münsterland.