Auch wenn das Wetter derzeit einen anderen Eindruck macht: In Nordrhein-Westfalen war der Frühling 2022 zu warm und insgesamt zu trocken. Das geht aus der am Montag veröffentlichten vorläufigen Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für die Monate März bis Mai hervor.
Demnach gehörte NRW in den drei Monaten mit einer Durchschnittstemperatur von 9,9 Grad zu den warmen Bundesländern. Die Temperatur lag im Schnitt 1,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990.
Niederschlagsmenge sinkt um mehr als 35 Prozent
Der Niederschlag summierte sich auf knapp 130 Liter pro Quadratmeter - deutlich weniger als in der Vergleichsperiode mit 205 Litern. Die Sonne schien laut DWD über 670 Stunden in NRW - also erheblich mehr als im Zeitraum 1961 bis 1990 mit damals 441 Stunden in den Frühlingsmonaten.
Der Frühling 2022 sei deutschlandweit einmal mehr zu warm und zu trocken gewesen, hieß es aus Offenbach. Die Experten wiesen darauf hin, dass die Gegenüberstellung von aktuellen Werten und den vieljährigen Mittelwerten 1961 bis 1990 eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels ermöglicht.
Heftige Unwetter im Mai
In seiner Bilanz hebt der DWD den Monat Mai hervor, in dem es örtlich zu kräftigen Gewittern, Starkregen und kurzzeitigen Überschwemmungen kam. Besonders heftig traf es dabei am 20. Mai Paderborn und Lippstadt sowie Lütmarsen, westlich von Höxter. Hier hatten sich Tornados entwickelt, die eine Schneise der Verwüstung hinterließen und Millionenschäden verursachten. Viele Menschen waren verletzt worden, manche von ihnen schwer.