Die Mediziner und Medizinerinnen sowie die Kassenärztliche Vereinigung (KVWL) reagieren damit auf den aktuellen Hochbetrieb in den Kinder- und Jugendarztpraxen, vor allem im Notfalldienst habe sich die Zahl der Patienten im Vergleich zu früheren Grippezeiten zuletzt phasenweise verdoppelt.
Ärzte und Ärztinnen zeigen sich solidarisch
Die Kassenärztliche Vereinigung ist mit der Resonanz auf ihren Aufruf durchaus zufrieden. In ganz Westfalen-Lippe gibt es an 23 Standorten einen Kindernotfalldienst - durch die Unterstützung der Haus- und Kinderarztpraxen seien es nun deutlich mehr, die Unterstützung soll zunächst bis zum 11. Januar gehen.
Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der KVWL, spricht von einem "herausragenden Zeichen aus der Ärzteschaft." Die Ärztinnen und Ärzte verzichteten auf weihnachtliche Zeit mit ihren Liebsten und öffneten stattdessen ihre Praxistüren. Jeder Patient werde behandelt, allerdings müssten Eltern weiterhin mit Wartezeiten rechnen. Die KVWL appelliert allerdings an die Eltern, nur bei tatsächlichen Notfällen in die Praxen zu kommen.
Teilweise aber auch harsche Kritik
Einige Arztpraxen sind mit dem Entlastungs-Vorstoß der Kassenärztlichen Vereinigung aber nicht zufrieden. So betont der Kinderarzt Pedro Andreo Garcia aus Münster, schon jetzt sei man am Limit: "Im kinderärztlichen Notdienst zerreißen wir uns, um den Mengen an Notfallpatienten gerecht zu werden."
Lösungsvorschläge der Kinderärzte und -ärztinnen seien nicht gehört worden. So müsse der Notdienst personell besser ausgestattet werden. Stattdessen seien die Vergütungen für Notfallbehandlungen vor wenigen Jahren halbiert worden.