Damit bekommen die Gegner der ICE-Neubaustrecke kräftigen Rückenwind. Sie plädieren schon lange für den Ausbau der bestehenden Strecke. Das Bundesverkehrsministerium muss jetzt konkret eine Studie in Auftrag geben, die die Alternativen zum Neubau zwischen Bielefeld und Hannover prüft. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat jetzt eine Million Euro für ein Gutachten bereitgestellt.
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler aus Minden-Lübbecke hatte sich im Rahmen der Haushaltsberatungen zum Etat des Verkehrsministeriums mit der ICE-Trasse beschäftigt. Er beantragte, dass das Ministerium Forschungsaufträge vergeben solle, die im Hinblick auf den Deutschland-Takt auch alternative Maßnahmen, Technologien und Methoden prüfen.
Eine Alternative, um auf bestehenden Zugstrecken schneller zu sein, könnten laut Schäffler Züge mit Neigetechnik, Kurvenbegradigungen auf bestehender Strecke oder Schnellfahrgleise in engen Bahnhöfen sein. Ziel sei es, in dem Beschluss die angestrebten Taktzeiten im Rahmen des Deutschland-Taktes im Korridor Bielefeld nach Hannover auch ohne einen Neubau realisieren zu können.
Der Beschluss könnte auch wichtige Erkenntnisse liefern, die dann bei der geplanten Korridor-Sanierung zwischen Minden und Hannover umgesetzt werden könnten. Der Bund plant 40 Korridore der Bahn in ganz Deutschland bis einschließlich 2030 zu sanieren. Dazu investiert der Bund bis zu 80 Milliarden Euro in den nächsten sieben Jahren.