Das Gespräch im Berliner Verkehrsministerium am Dienstag dauerte etwa eine Stunde. Das Ergebnis ist für die Vertreter aus Politik, Umweltverbänden und Bürgerinitiativen aus Ostwestfalen-Lippe ernüchternd.
Bedeutung des Deutschlandtakts betont
Der zuständige Staatssekretär Michael Theurer (FDP) habe die Bedeutung des Deutschlandtakts für die Verkehrswende hervorgehoben. Die Strecke zwischen Bielefeld und Hannover spiele dabei eine wichtige Rolle, sei aber nur ein Teil vom Ganzen.
Bahn und Ministerium sind der Auffassung, dass der Deutschlandtakt, der eine Verbindung zwischen Bielefeld und Hannover in 31 Minuten vorsieht, nur mit einer neuen Bahntrasse verwirklicht werden kann.
Ausbau, geringere Geschwindigkeit und Gespräche mit Verkehrsministerium
Dagegen fordern die Vertreter aus der Region die starre Zeitvorgabe aufzugeben. Denn die Zeitvorgabe schließe Alternativen zum Neubau einer Trasse aus.
Eine Alternative dazu wäre, statt der forcierten Zuggeschwindigkeit von 300 km/h das Tempo auf maximal 250 km/h zu begrenzen, so die Delegation aus Ostwestfalen-Lippe. Damit könnten die bestehenden Trassen genutzt und ausgebaut werden.
Die dritte Forderung aus OWL war, dass auch Vertreter des Bundesverkehrsministeriums an Bürgerdialogen teilnehmen sollten.
Keine Kompromissbereitschaft im Verkehrsministerium
Eine Kompromissbereitschaft ließ der zuständige Staatssekretär jedoch nicht erkennen. Er lehnte die Forderungen der Delegation aus Ostwestfalen-Lippe ab. Für Vlothos Bürgermeister Rocco Wilken (SPD) ist das eine herbe Enttäuschung: "Es sind alle drei Forderungen nicht erfüllt oder drauf eingegangen worden, das müssen wir jetzt bewerten und weitere Schlüsse daraus ziehen."