Arnsberger Betriebe erhalten Gemeinwohl-Zertifikat

Stand: 01.02.2023, 07:45 Uhr

Fünf Arnsberger Unternehmen sind mit dem Zertifikat der Gemeinwohl-Ökonomie ausgezeichnet worden. Acht Monate haben die Firmen zusammengearbeitet, um das Zertifikat zu erhalten.

Von Ines Holtmann

Viel Applaus gibt es, als Friederike Menge ihr Zertifikat der Gemeinwohl-Ökonomie entgegennimmt. Ihrer Familie gehört das Hotel und Restaurant Menge in Arnsberg, in dem sie selbst tätig ist.

Friederike Menge vom Hotel und Restaurant Menge erhält das Zertifikat von Gerlinde Lamberty und mit dabei ist Sebastian Witte, Klimaschutzbeauftragter der Stadt Arnsberg

Friederike Menge erhält das Zertifikat

In den letzten acht Monaten hat sie an einem Gemeinwohlbericht des Hotels gearbeitet und hält nun das Ergebnis in ihren Händen.

Arnsberger Betriebe messen ihre Gemeinwohl-Bilanz

In einer sogenannten Peergroup haben die Unternehmen Hotel und Restaurant Menge, Bioladen Regenbogen, Markt 5 Conceptstore, Caritas Arnsberg-Sundern und "becker druck" mit drei weiteren Firmen aus NRW und Hessen an ihrer Gemeinwohl-Bilanz gearbeitet.  

Die Firmen haben sich untereinander beraten und am Ende hat jedes Unternehmen seine Bilanz eingereicht. Dieser Bericht kann schon mal über 60 Seiten lang sein. Das Projekt lief unter der Leitung von Gerlinde Lamberty, zertifizierte Beraterin der Gemeinwohl-Ökonomie.

Die vier Werte der Gemeinwohl-Ökonomie

Fünf Arnsberger Unternehmen sind mit dem Zertifikat der Gemeinwohl-Ökonomie ausgezeichnet worden

Gemeinwohlbilanzierendes Unternehmen - so dürfen sich jetzt fünf Betriebe aus Arnsberg nennen

Anders als bei anderen Zertifikaten beinhaltet die Gemeinwohl-Ökonomie vier Werte, die berücksichtigt werden müssen. Diese Werte sind Menschenwürde, soziale Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Transparenz.

Sie stehen im Zusammenhang mit den Menschen, mit denen die Unternehmen zu tun haben, also zum Beispiel Mitarbeiter, Kunden oder Lieferanten.

Verschiedene Voraussetzungen für das Zertifikat

Um das Zertifikat der Gemeinwohl-Ökonomie zu erhalten, müssen die Unternehmen verschiedene Bedingungen erfüllen. Gerlinde Lamberty kann beispielweise als Initiatorin der Gruppe immer wieder Nachweise von den Unternehmen verlangen.

Der abschließende Gemeinwohlbericht muss außerdem für die Öffentlichkeit zugänglich sein und auch bleiben.

So geht es in Zukunft weiter

Das Zertifikat ist zwei Jahre gültig. In Zukunft soll auch auf dem Siegel die Jahreszahl vermerkt sein, damit zum Beispiel potenzielle Kunden sofort sehen können, ob das Siegel abgelaufen ist.

Friederike Menge hat sich für den Hotelbetrieb bereits neue Ziele gesetzt, um in zwei Jahren das Zertifikat der Gemeinwohl-Ökonomie zu behalten.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 01.02.2023 im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Südwestfalen und im Radio auf WDR 2.