Die Sperrung zwischen den Anschlussstellen Münster-Hiltrup und Ascheberg ist früher aufgehoben worden als geplant. Seit 1:30 Uhr ist die Autobahn wieder befahrbar. Hier ist am Wochenende eine neue Brücke im Pilotverfahren entstanden. Es ist Deutschlands längste Spannbetonbrücke aus Fertigteilen.
Am Samstag haben Mammut-Kräne die riesigen Brückenteile bereits eingehoben. Das hat auch viele Schaulustige an die Baustelle gelockt.
Neue Bautechnik: Brücke ohne Mittelpfeiler
Brückenelement auf einem Schwertransporter
Die neue Brücke ist übrigens eine ganz besondere. Der Hochleistungsbeton wird dank spezieller Rezeptur doppelt so hart, wie gewöhnlicher Beton. Daher kommt die 45 Meter lange Brücke ohne Mittelpfeiler aus, was bei der Spannweite und Fertigteilbauweise einmalig in Deutschland ist.
Nach Angaben des Bundesbetriebs "Autobahn Westfalen" ist sie damit die längste Autobahnbrücke ihrer Art bundesweit. Künftig werden wohl auch noch größere Spannweiten möglich sein. Hierzu muss aber noch geforscht werden.
Weniger Wartung, weniger Staus
Der fehlende Mittelpfeiler hat auch echte Vorteile. Denn: Wo weniger Bauteile sind, muss später weniger gewartet oder repariert werden. Außerdem sorge die Konstruktion sogar für weniger Stau, erklärt Dominik Hartmann vom Bundesbetrieb "Autobahn Westfalen".
Dominik Hartmann vom Bundesbetrieb "Autobahn Westfalen"
"Durch den Entfall des Mittelpfeilers ersparen wir hier den Verkehrsteilnehmern viele, viele Stauminuten. Sie müssen sich vorstellen, so ein Mittelpfeiler, der ist nicht von heute auf morgen gebaut. Wir müssen hier die einzelnen Fahrspuren einengen. Das würde zu viel, viel Stau führen."
Die sieben je 45 Meter langen Elemente wiegen jeweils 150 Tonnen und wurden per Schwertransport aus Spelle angeliefert. Es dauert jeweils zwei Stunden, um eines der Fertigelemente einzubauen und zu verschweißen. Die Last hängt dann an zwei Kränen, die zusammen 1.100 Tonnen tragen können.
Lange Autobahnbrücke, lange Teile
Im Vergleich zu herkömmlichen Brücken sei die Bauzeit nur halb so lang. Ende Mai soll sie komplett fertig sein.
Über dieses Thema berichteten wir in der Lokalzeit Münsterland im WDR Fernsehen und in den WDR-Regionalnachrichten auf WDR2.