Ticker von Freitag (30.07.2021) zum Nachlesen

Stand: 30.07.2021, 19:34 Uhr

  • Einreise-Testpflicht ab Sonntag beschlossen
  • RKI: Mehr Corona-Fälle nach Reisen
  • Stiko plant wohl vorerst keine neue Empfehlung für Jugendliche
  • Studie: Kreuzimpfung stärker als Zweimal-Impfung mit Astrazeneca
  • Länder können Impfdosen an Bund zurückgeben
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Einreise-Testpflicht ab Sonntag beschlossen

Der Weg für die neue Corona-Testpflicht bei Einreisen nach Deutschland ab diesem Sonntag ist frei. Das Bundeskabinett beschloss heute eine entsprechende Verordnung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), wie die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer mitteilte. Die Neuregelung diene dazu, die Eintragung zusätzlicher Infektionen nach Deutschland möglichst gering zu halten.

Ab diesem Sonntag müssen alle Menschen ab zwölf Jahren bei ihrer Einreise nachweisen können, dass bei ihnen das Übertragungsrisiko verringert ist: mit dem Nachweis einer Impfung, einem Nachweis als Genesener oder einem negativen Testergebnis. Eine solche Vorgabe gibt es bisher schon für alle Flugpassagiere. Künftig gilt dies für alle Verkehrsmittel, also auch bei Einreisen per Auto oder Bahn.

Wer bei der Einreise nach Deutschland keinen gültigen Corona-Test, Impf- oder Genesenennachweis vorweisen kann, den können die Behörden laut dem Infektionsschutzgesetz mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit einer Geldstrafe belangen.

Außerdem soll es nur noch zwei statt drei Kategorien für weltweite Gebiete mit höheren Infektionsrisiken geben: Hochrisikogebiete und Gebiete, in denen neue, besorgniserregende Virusvarianten kursieren.

19.26 Uhr: Teichert: Stiko-Empfehlung aus Sachsen für Kinder "ein gutes Zeichen"

Ute Teichert, Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, begrüßt die generelle Empfehlung der Ständigen Impfkommission Sachsen, Kinder ab zwölf Jahren zu impfen. "Es ist ein gutes Zeichen, dass die Sachsen jetzt nach vorne preschen. Das ist gut begründet und geprüft - man braucht keine Angst zu haben, wenn man seine Kinder und Jugendlichen impft", sagte Teuchert in der Aktuellen Stunde des WDR.

Die Stiko Sachsen hatte ihre Empfehlung damit begründet, dass der Nutzen das Risiko überwiege. "Wenn man sich die Schäden nach den Lockdowns in Kitas und Schulen anschaut, sind Kinder und Jugendliche in besonderem Maße betroffen - das muss man mit in die Betrachtung einbeziehen", sagte Teuchert.

Auf die Frage, warum sich die Stiko auf Bundesebene so schwer tue mit einer generellen Impf-Empfehlung für Kinder und Jugendliche, entgegnete Teuchert: "Die Stiko hat das Problem, dass sie evidenzbasierte Studien, die auch schon veröffentlicht sein müssen, zu ihrer Betrachtung heranziehen muss, damit das wissenschaftlich abgesichert ist. Und so viele Studien gibt es in diesem Bereich einfach noch nicht, weil es den Impfstoff noch nicht so lange gibt."

Ob jemand seine Kinder trotz einer fehlenden Empfehlung auf Bundesebene impfen lässt, sei eine Abwägungssache. "Auch die Stiko-Empfehlung lässt zu, das man Kinder und Jugendliche impft - nach ausreichender Aufklärung beim Haus- oder Kinderarzt. Diesen Weg kann jeder beschreiten", so Teuchert.

18.51 Uhr: 85 Prozent der Covid-19-Kranken in Frankreichs Kliniken ungeimpft

Ein überwältigender Anteil der Covid-19-Patienten, die in französischen Krankenhäusern behandelt werden, ist nicht geimpft: Rund 85 Prozent der Covid-19-Patienten auf den Normal- und Intensivstationen haben keine Impfung gegen das Coronavirus, wie aus einer amtlichen Statistik hervorgeht.

Zudem liege bei 78 Prozent aller Todesfälle nach einer Coronainfektion keine Impfung vor. Im untersuchten Zeitraum zwischen Ende Mai und Mitte Juli waren demnach nur sieben Prozent der Patienten, die wegen Covid-19 ins Krankenhaus mussten, vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

18.23 Uhr: US-Experte Fauci hofft auf reguläre Impfstoffzulassung Mitte August

Der oberste Corona-Experte der US-Regierung hofft auf eine reguläre Zulassung für gängige Impfstoffe bis Mitte August. Seit der Notfallzulassung seien inzwischen mehrere Monate vergangen, sagt Anthony Fauci der Nachrichtenagentur Reuters. Eine reguläre Zulassung würde Ärzten eine größere Handlungsfreiheit für etwaige dritte Impfungen geben. Unter anderem haben Pfizer und Biontech sowie Moderna bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine normale Zulassung beantragt.

17.59 Uhr: Günther: Corona-Bürgertests zügig kostenpflichtig machen

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat den Bund aufgefordert, Corona-Tests so schnell wie möglich kostenpflichtig zu machen. "Die Bundesregierung sollte schon in der kommenden Woche ein konkretes Datum für die Umstellung auf die Kostenpflichtigkeit der Corona-Tests festlegen", sagte der CDU-Politiker der "Welt". Dieses Datum könnte der 20. September sein. "Bis dahin hätte jeder bisher Ungeimpfte noch die Chance, sich vollständig impfen zu lassen."

17.46 Uhr: EU genehmigt Corona-Hilfen für deutsche Bahnunternehmen

Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben von der Bundesregierung beschlossene Corona-Hilfen für Bahnunternehmen genehmigt. Wie die Brüsseler Behörde am Freitag mitteilte, geht es um Unterstützung im Gegenwert von mehr als 2,5 Milliarden Euro. Sie wird in Form einer Senkung der Entgelte gewährt, die Unternehmen im Güter- und im Personenfernverkehr für den Zugang zur Schieneninfrastruktur entrichten.

17.17 Uhr: WHO: Bislang kein Hinweis auf höhere Sterblichkeit durch Delta

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht bislang keine höhere Sterblichkeit durch die Delta-Variante. Das gab die WHO-Expertin Maria Van Kerkhove bekannt.

16.45 Uhr: Immunologin: US-Vergleich von Delta und Windpocken "politisch motiviert"

Die Immunologin Christine Falk zeigt sich kritisch zu Berichten aus den USA, wonach die Seuchenbehörde CDC die Delta-Varainte als so ansteckend wie die Windpocken einstuft. "So weit würde ich nicht gehen", sagt die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge.

Windpocken könnten über mehrere Meter über die Luft übertragen werden. "Ich vermute hinter der drastischen Wortwahl auch eine politische Motivation", erklärt Falk. Sie spricht von einem "Kardinalfehler" der USA, im Gegensatz zu Deutschland die Maskenpflicht, Abstands- und Hygieneregeln zu früh aufgehoben zu haben. "Es braucht ein dramatisches Szenario, um die Bevölkerung wieder einzufangen."

16.36 Uhr: Bratwurst als Belohnung sorgt für Ansturm auf Impfstelle

Eine Bratwurst als Belohnung hat der Impfstelle im südthüringischen Sonneberg am Freitag einen regelrechten Ansturm auf Covid-19-Impftermine beschert. Bis zum Nachmittag kamen nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) 250 Menschen, um sich neben der Spritze in den Oberarm auch noch die kulinarische Spezialität abzuholen. Normalerweise würden in der Impfstelle pro Tag durchschnittlich bis zu 140 Impfungen verabreicht, sagte der Leiter des KV-Pandemiestabs, Jörg Mertz.

16.23 Uhr: Fast alle Neuinfektionen in Italien jetzt durch Delta-Variante

Die sogenannte Delta-Mutation hat in Italien innerhalb eines Monats fast alle andere Varianten des Coronavirus verdrängt. Stand 20. Juli sei Delta für knapp 95 Prozent aller Neuinfektionen verantwortlich, gab das Nationale Gesundheitsinstitut (ISS) bekannt. Ein Monat zuvor habe der Anteil noch bei fast 23 Prozent gelegen.

16.13 Uhr: Bahn-Gewerkschaft: Zug-Personal kein Impfpass-Kontrolleur

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) lehnt eine Kontrolle von Impf- oder Testnachweisen durch das Zugpersonal ab. "Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter waren und sind keine Maskenpolizei, und sie sind auch keine Corona-Test-Kontrolleure", sagt EVG-Chef Klaus-Dieter Hommel. Dies sei eine staatliche Aufgabe. "Die Kontrolle, ob Reisende ihre Impfung, ihre Genesung oder einen Negativtest vorweisen können, ist somit Aufgabe der Bundespolizei."

15.53 Uhr: Datenpanne in Essen: Daten von 13.000 Impfwilligen verschickt

Die Stadt Essen hat heute versehentlich die Daten von 13.000 Bürgern, die sich für eine Corona-Schutzimpfung angemeldet haben, in einer Mail an 700 Empfänger verschickt. Eine Sprecherin der Stadt bestätigte die Datenpanne.

"Es war ein menschlicher Fehler, wir können uns dafür nur entschuldigen", sagte die Sprecherin. Der Landesdatenschutz sei verständigt worden. Die Stadt habe außerdem allen 700 Adressaten noch mal geschrieben und darum gebeten, den Irrläufer zu löschen. Einige Bürger hätten sehr erbost auf den Fehler reagiert.

Anlass seien die veränderten Öffnungszeiten im Essener Impfzentrum gewesen. Angeschrieben wurden die 700 Menschen, die bis zum 15. August einen Impftermin nach 18 Uhr vereinbart hatten und jetzt wegen der kürzeren Öffnungszeiten gebeten werden sollten, einen anderen Termin zu nehmen.

15.41 Uhr: Impfkommission sieht ungenügende Datenlage für Auffrischimpfungen

Nach der Entscheidung zu einer dritten Corona-Impfdosis für ältere Menschen in Israel hat der Leiter der Ständigen Impfkommission (Stiko) bekräftigt, dass Auffrischimpfungen das Gremium weiter intensiv beschäftigen. Die Stiko brauche für eine Empfehlung aber eine Datengrundlage, sagte Stiko-Chef Thomas Mertens. Diese gebe es noch nicht.

Den unabhängigen Experten gehe es bei den Daten um zwei Aspekte: ob die messbare Immunantwort im Labor nachlasse und ob trotz Impfung vermehrt Infektionen mit Erkrankung aufträten. Laboruntersuchungen zu Antikörperspiegeln gebe es bereits, diese erlaubten aber nicht die direkte Schlussfolgerung, dass auch die Schutzwirkung beim Menschen nachlässt, erläuterte Mertens. Es gehe auch noch um die Frage, welche Gruppen eine Auffrischung bekommen könnten: ob zum Beispiel Immunsupprimierte, Alte oder alle.

15.20 Uhr: RKI: Zunehmend Corona-Fälle nach Reisen gemeldet

Corona-Ansteckungen, die wahrscheinlich auf Reisen passiert sind, spielen laut dem Robert Koch-Institut (RKI) eine zunehmende Rolle beim Infektionsgeschehen in Deutschland. Das schreibt das RKI in seinem wöchentlichen Lagebericht von Donnerstagabend. In der Zeit vom 28. Juni bis 25. Juli sind demnach 3.662 Fälle gemeldet worden, in denen die Betroffenen dem Virus wahrscheinlich im Ausland ausgesetzt waren.

Als wahrscheinliche Infektionsländer in den vier betrachteten Wochen wurden Spanien, die Türkei und die Niederlande am häufigsten genannt, vor Kroatien und Griechenland.

Um diese Entwicklung zu stoppen, will die Bundesregierung eine allgemeine Testpflicht bei Einreisen nach Deutschland einführen. Geplant ist, dass die Verordnung bereits am 1. August in Kraft tritt.

15.03 Uhr: Studie: Kreuzimpfung stärker als Zweimal-Impfung mit Astrazeneca

Die Kombination einer Impfung mit den Produkten von Astrazeneca und von Biontech/Pfizer ist einer Studie zufolge wirksamer als die Impfung mit Astrazeneca alleine.

Wissenschaftler der Technischen Universität München, des Helmholtz Zentrums München, des Universitätsklinikums Erlangen und des Universitätsklinikums Köln untersuchten die Immunreaktion im Rahmen einer retrospektiven Studie, die im Fachmagazin "The Lancet Infectious Diseases" erschien.

"Die neutralisierende Antikörperantwort war bei diesen Probandinnen und Probanden sehr viel stärker ausgeprägt als bei Menschen, die zweimal das Vakzin von Astrazeneca bekamen", erklärte das Uniklinikum Erlangen. Die Immunreaktion auf die Kombinationsimpfung sei mindestens genauso gut wie die Antikörperantwort nach zwei Impfungen mit Biontech gewesen.

14.51 Uhr: Köln setzt verstärkt wieder auf Vor-Ort-Impfungen

Die zunehmende Impfmüdigkeit besorgt den Krisenstab der Stadt Köln. In seiner heutigen Sitzung hat er neue Maßnahmen beschlossen, mit denen er mehr Menschen von einer Impfung überzeugen möchte.

Die Stadt startet im August wieder verstärkt mit Vor-Ort-Impfungen. Statt bisher einem sollen sechs Impfbusse der Feuerwehr in die verschiedenen Stadtteile fahren, um vor Ort Impfungen für ab 12-jährige anzubieten. Auch das Impfzentrum steht weiterhin offen. Dort geht es ohne Termin sofort zur Impfung.

14.46 Uhr: Delta-Variante des Coronavirus breitet sich in China aus

Ein Corona-Hotspot in der ostchinesischen Stadt Nanjing hat sich auf fünf Provinzen ausgebreitet und auch Peking erreicht. Die Gesundheitsbehörden von Nanjing meldeten insgesamt 184 Infektionsfälle, landesweit werden mindestens 206 Infektionen mit dem Hotspot in Verbindung gebracht. Zur Eindämmung ordneten die Behörden für hunderttausende Menschen Ausgangsbeschränkungen an.

Alle Fälle sind nach Angaben der Behörden auf die ansteckendere Delta-Variante des Virus zurückzuführen. In der Provinz Jiangzu mit ihrer Hauptstadt Nanjing sind hunderttausende von Lockdowns betroffen. Im Pekinger Bezirk Changping, wo bisher zwei Fälle gemeldet wurden, müssen rund 41.000 Menschen in ihren Wohnungen bleiben. In Peking handelt es sich um die ersten Corona-Fälle seit sechs Monaten.

14.12 Uhr: Stiko plant wohl vorerst keine neue Empfehlung für Jugendliche

Ungeachtet des massiven Drängens führender Politiker plant die Ständige Impfkommission (Stiko) offensichtlich vorerst keine neue Empfehlung zu Corona-Schutzimpfungen für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren. Solche Forderungen empörten ihn, sagte Kommissionsmitglied Martin Terhardt dem rbb. Er äußerte die Erwartung, dass es eine neue Stiko-Empfehlung in dieser Sache erst in einigen Wochen geben werde.

Bisher sei die Datenlage noch nicht ausreichend, um eine Corona-Schutzimpfung für die Zwölf- bis 16-Jährigen allgemein zu empfehlen, bekräftigte Terhardt die bisherige Haltung der Stiko. Diese rät zu solchen Impfungen von Jugendlichen und älteren Kindern bislang nur in Risikofällen. Ansonsten solle individuell nach ärztlicher Beratung entschieden werden.

13.59 Uhr: Südafrika ab Sonntag kein Virusvariantengebiet mehr

Deutschland stuft Südafrika ab Sonntag nicht mehr als Virusvariantengebiet ein. Die auch in Deutschland vorherrschende Delta-Variante habe die Beta-Variante dort mittlerweile weitgehend verdrängt, sagt eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums zu Begründung.

Mit der Herabstufung entfallen etwa das Beförderungsverbot und harte Quarantäneauflagen. Südafrika wird nun als Hochrisiko- oder Hochinzidenzgebiet eingestuft. "Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss nur noch für zehn Tage in Quarantäne, kann sie aber durch einen Test auf fünf Tage verkürzen." Heruntergestuft werden auch afrikanische Länder wie Namibia, Botsuana, Malawi, Mosambik, Sambia und Simbabwe.

13.49 Uhr: Mit PCR-Test: Berlin will Clubs für Pilotprojekt öffnen

Mehrere Clubs in Berlin sollen für ein Pilotprojekt wieder drinnen öffnen dürfen - die Gäste sollen vorab zum PCR-Test. Das Projekt solle unter wissenschaftlicher Begleitung der Charité aufzeigen, ob und wie Tanzveranstaltungen in Clubs "auch unter pandemischen Bedingungen in Zukunft sicher möglich sein können", teilte die Senatskulturverwaltung mit.

Sechs Clubs sollen mitmachen, darunter das Kitkat, die Renate und das SO36 in Kreuzberg. Das Projekt soll von Freitagabend bis Sonntagmittag laufen (6. bis 8. August). Rund 2.000 Besucherinnen und Besucher werden zugelassen. Sie sollen vorab mit PCR- anstelle von Schnelltests auf das Coronavirus untersucht werden. Dabei soll zum Beispiel nicht unterschieden werden, ob Menschen schon geimpft sind. Alle müssten die vorgeschlagene Teststrategie durchlaufen.

13.25 Uhr: Mehrere Bundesländer geben ungenutzte Impfdosen an Bund zurück - auch NRW prüft

Vor dem Hintergrund einer nachlassenden Impfnachfrage geben erste Bundesländer ungenutzte Impfdosen an den Bund zurück. So wollen Hamburg und Berlin Zehntausende Impfdosen zurückführen. Andere Bundesländer prüfen noch - darunter auch Nordrhein-Westfalen. Zudem werden ab Mitte August nur noch mit Impfstoff anhand des tatsächlichen Bedarfs geplant, hieß es aus dem Gesundheitsministerium.

In einem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hatte das Bundesgesundheitsministerium den Ländern die Möglichkeit eröffnet, "Impfstoffdosen, die in der nationalen Impfkampagne nicht mehr zum Einsatz kommen und deren Lagerhaltung eine Weitergabe an Drittstaaten im Rahmen von Spenden zulassen", an das zentrale Lager des Bundes zurückzugeben.

Die Impfstoffe sollten noch mindestens zwei Monate haltbar sein. Impfstoff aus Arztpraxen sowie von Betriebsärzten soll nicht an den Bund zurückgeführt werden.

13.18 Uhr: Viele Ermittlungsverfahren wegen Corona-Hilfen

Die Staatsanwaltschaft Münster hat eine Menge zusätzlicher Arbeit wegen Ermittlungen gegen mutmaßliche Corona-Hilfen-Betrüger. Bislang hat sie 518 Ermittlungsverfahren gegen 698 Beschuldigte eingeleitet.

Für die Staatsanwaltschaft sind diese Verfahren sehr aufwändig. Die Wirtschafts-Ermittler müssen genau prüfen, ob die Antragsteller bewusst versucht haben, Corona-Hilfen zu erschleichen. Oder ob sie vielleicht die Voraussetzungen für die Finanzhilfen nicht richtig verstanden haben. Dann wäre es rechtlich gesehen kein Betrugsversuch. In 125 Fällen hat die Staatsanwaltschaft im Münsterland bislang Anklage erhoben. Viele weitere Verfahren laufen noch. Einige Tatverdächtige haben die Hilfsgelder unter dem Druck der Ermittlungen auch bereits zurückgezahlt.

13.10 Uhr: Japan: Coronavirus verbreitet sich so schnell wie nie zuvor

Das Coronavirus verbreitet sich in Japan nach den Worten von Ministerpräsident Yoshihide Suga mit einer noch nie dagewesenen Geschwindigkeit. Ursache sei die hochansteckende Delta-Variante. Vor allem bei Menschen in einem Alter zwischen 40 und 60 Jahren stiegen die Infektionen. Der Regierungschef ruft dazu auf, nicht die Olympischen Spiele in Tokio zu besuchen sondern die Wettkämpfe von zu Hause aus zu verfolgen.

10.55 Uhr: Fast jede Corona-Infektion geht auf Delta zurück

Fast jeder, der sich in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert, steckt sich mit der gefährlichen Delta-Variante an. Mittlerweile ist diese Mutante zu 91,4 Prozent verbreitet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte. Die Bundesbehörde hat dazu Laborwerte der Kalenderwoche 28 hochgerechnet. In der Woche zuvor waren es noch 85,7 Prozent.

Damit ist die zuerst in Indien aufgetauchte Delta-Variante nun in Deutschland so stark verbreitet wie die Alpha-Variante in ihrer Hochphase. Ende April wurde die zuerst in Großbritannien aufgetauchte Mutation bei 91,2 Prozent aller Neuinfektionen festgestellt. Mittlerweile liegt Alpha nur noch bei 6,0 Prozent.

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Zwar war in den vergangenen Wochen auch des Öfteren von der Lambda-Variante zu hören, die zuerst in Peru festgestellt wurde und mittlerweile auch in Europa auftaucht. In Deutschland wurde zuletzt aber keine einzige Infektion mit Lambda registriert.

10.09 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt seit über drei Wochen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag sie bei 16,5 - am Vortag betrug der Wert 16,0, am Freitag der Vorwoche 13,2. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 2.454 Corona-Neuinfektionen. Die Zahlen gehen aus der Fallzahl-Tabelle des RKI hervor. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2.089 Ansteckungen gelegen.

Auch in NRW ist die Sieben-Tage-Inzidenz gestiegen. Der Wert ging von 20,4 am Donnerstag auf 21,6 hinauf. Am Freitag vor einer Woche lag er noch bei 16,2. Nach Informationen des RKI wurden seit gestern 811 Neuinfektionen aus NRW gemeldet.

9.23 Uhr: Bas plädiert für mehr Aufklärung über Corona-Impfung

Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Bärbel Bas, hält mehr Aufklärung über die Impfung gegen das Coronavirus für nötig. Vor allem in sozialen Medien kursierten viele Falschmeldungen, sagte Bas heute im Inforadio vom rbb. Gerade junge Menschen ließen sich dadurch verunsichern.

Zudem geht Bas davon aus, dass es bald Veranstaltungen gibt, die nur Geimpfte und Genesene besuchen dürfen. "Ich glaube, dass das im Herbst so sein wird, dass viele sagen, bevor ich hier den Laden schließe, lasse ich halt nur Genesene und Geimpfte rein, weil mir dieser Test einfach zu unsicher ist", so Bas. Man könne es privaten Veranstaltern nicht verbieten, so zu handeln.

8.39 Uhr: Bierkonsum während Lockdown stark gesunken

Die Corona-Krise hat den Bierkonsum in Deutschland in der ersten Jahreshälfte deutlich sinken lassen. Nach Informationen des Statistischen Bundesamtes ist der Absatz des Getränks gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent beziehungsweise 113,4 Millionen Liter gesunken. Insgesamt haben die Brauereien und Bierlager in Deutschland in der ersten Jahreshälfte rund 4,2 Milliarden Liter abgesetzt.

Grund für den Einbruch des Bierkonsums sind vor allem die seit dem zweiten Lockdown Anfang November 2020 erneut geschlossenen Restaurants, Bars und Hotels. So lag der Bier-Absatz im Januar und Februar 27 beziehungsweise 19,1 Prozent unter dem des Vorjahres in den gleichen Monaten. Erst nachdem die Corona-Beschränkungen im Frühjahr 2021 auch für die Gastronomie schrittweise wieder gelockert wurden, ging esfür die Brauer wieder aufwärts. Im März wurde im Vergleich zum Vorjahresmonat 12,4 Prozent und im Juni 11,2 Prozent mehr Bier ausgeliefert.

7.46 Uhr: SPD-Bundestagsabgeordnete: Test-Kosten im Urlaubsbudget berücksichtigen

Die Obfrau im Gesundheitsausschuss des Bundestages Hilde Mattheis (SPD) hält es für richtig, dass Reisende für die Kosten des Corona-Tests bei der Einreise selbst aufkommen müssen. "Ich finde schon, dass jeder, der ins Ausland geht, durchaus eine eigene Verantwortung hat auch dafür quasi keine Gefahr für seine Mitmenschen zu sein, wenn er wieder nach Hause kommt", sagte Mattheis im WDR5 Morgenecho. Sie räumte aber ein, dass die Bundesregierung diese Regelung früher hätte kommunizieren müssen, damit die Kosten beispielsweise für einen PCR-Test im Reisebudget berücksichtigt werden können.

7. 17 Uhr: Bund nimmt ungenutzte Impfdosen zurück, um sie zu spenden

Während die Impfstoffe zu Beginn der Impfkampagne ein knappes Gut waren, gibt es mittlerweile mehr Impfdosen als Interessenten dafür. Vor diesem Hintergrund geben erste Bundesländer ungenutzte Impfdosen an den Bund zurück. So wollen zum Beispiel Hamburg und Berlin Zehntausende Impfdosen zurückführen. In einem Schreiben, das der dpa vorliegt, hatte das Bundesgesundheitsministerium den Ländern die Möglichkeit eröffnet, "Impfstoffdosen, die in der nationalen Impfkampagne nicht mehr zum Einsatz kommen und deren Lagerhaltung eine Weitergabe an Drittstaaten im Rahmen von Spenden zulassen", an das zentrale Lager des Bundes zurückzugeben.

6.44 Uhr: US-Präsident erhöht Druck auf Ungeimpfte

US-Präsident Joe Biden will die Impfkampagne in den USA beschleunigen. Erreichen will er das mit Anreizen wie zum Beispiel der Zahlung von 100 Dollar an jeden Neugeimpften. Außerdem müssen alle Bundesangestellten nachweisen, dass sie vollständig geimpft sind - oder dauerhaft Masken tragen, Abstände einhalten und sich regelmäßig testen lassen.

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