Seit Anfang März dominiert in Deutschland die Omikron-Variante XBB.1 des Coronavirus. Dazu zählen auch ihre Sublinien. Eine davon ist XBB.1.16., bekannt unter dem Namen Arcturus, die die Weltgesundheitsorganisation wegen ihrer schnellen Ausbreitung derzeit besonders im Blick hat.
Was ist eine Corona-Variante?
Eine Virus-Variante entsteht, wenn sich bei der Vervielfältigung das Erbgut, das aus tausenden Einzelbausteinen besteht, verändert. "Mutationen sind daher vor allem Kopierfehler", so die WDR-Wissenschaftsredaktion Quarks.
Grundsätzlich kommt es bei Viren ständig zu Mutationen. Dabei entsteht jedes Mal eine neue Mutante bzw. Variante. Virologinnen und Virologen gehen davon aus, dass das Coronavirus Sars-CoV-2 schon tausendfach mutiert ist. Bereits seine ursprüngliche Form, die oft als Wildtyp bezeichnet wird, trat demnach in verschiedenen Varianten auf.
Nur sehr wenige Corona-Varianten können sich allerdings derart durchsetzen, dass sie eine gewisse Zeit lang - zumindest regional - das Infektionsgeschehen dominieren.
Ab Anfang 2021 dominierte in Deutschland zunächst die Alpha-Variante. Diese wurde dann von der Delta-Variante verdrängt. Seit Anfang 2022 herrscht nun die Omikron-Variante mit verschiedenen Unter-Varianten vor.
Über Details zur Ausbreitung der Virus-Varianten informiert das Robert Koch-Institut (RKI) als zuständige Bundesbehörde auch regelmäßig in seinen Wochenberichten:
Welche Corona-Varianten sind weltweit verbreitet?
Informationen zur internationalen Verbreitung der Corona-Varianten werden in englischer Sprache auf der Website cov-lineages.org zur Verfügung gestellt:
Welche Varianten gelten als "besorgniserregend"?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat manche Corona-Varianten als "variants of concern" (VOC) eingestuft. Das Robert Koch-Institut (RKI) bezeichnet diese als "besorgniserregende Varianten". Der Grund für die Einstufung kann zum Beispiel eine große Verbreitung in bestimmten Gegenden, eine erhöhte Übertragbarkeit und eine teilweise Resistenz gegenüber Impfungen sein.
Von den "variants of concern" kursiert nach WHO-Angaben derzeit nur die Omikron-Variante mit ihren verschiedenen Sublinien in nennenswertem Maße. Zuvor wurden die Varianten Alpha, Beta, Gamma und Delta als "besorgniserregend" eingestuft.
Darüber hinaus beobachtet die WHO viele weitere Varianten - einige davon sehr genau. Einen aktuellen Überblick dazu gibt die WHO auf ihrer Website:
Warum werden Corona-Varianten oft nach griechischen Buchstaben benannt?
Jede Variante hat einen eigenen Code, bestehend aus Buchstaben und Zahlen. In der Öffentlichkeit tauchten früher aber vor allem Bezeichnungen wie "britische", "südafrikanische", "brasilianische" und "indische" Variante auf. Der Hintergrund: In Großbritannien, Südafrika, Brasilien und Indien wurden die jeweiligen Varianten zuerst festgestellt, und dort hatten sie sich besonders stark verbreitet.
Ende Mai 2021 erklärte WHO-Epidemiologin Maria Van Kerkhove, diese Bezeichnungen könne man sich zwar leichter merken als die wissenschaftlichen Codes, sie seien aber "stigmatisierend und diskriminierend". Und das gelte es zu verhindern.
Seitdem werden die besorgniserregenden Varianten, aber auch andere, nach Buchstaben des griechischen Alphabets benannt.
Wie gefährlich sind die Varianten? Und wie gut schützt die Impfung?
Grundsätzlich bieten die Corona-Impfungen mit den bisherigen Impfstoffen bei allen Varianten einen gewissen Schutz vor einer schweren Erkrankung. Detaillierte Informationen zur Gefährlichkeit der Omikron-Variante und zum Impfschutz gibt es auf den Seiten der WDR-Wissenschaftsredaktion Quarks und des Robert Koch-Instituts:
Über dieses Thema berichtete am 19.06.2022 auch das "Morgenecho" bei WDR5.