Durch eine Booster-Impfung steigt die Zahl der Antikörper gegen das Coronavirus wieder stark an. Aber auch dieser Schutz lässt mit der Zeit nach. Dann ist man zwar weiterhin gut geschützt vor einem schweren Krankheitsverlauf, hat aber ein höheres Risiko, sich selbst und andere anzustecken. Insofern sind Schnelltests bzw. Selbsttests auch für Geboosterte sinnvoll.
Bisher weiß übrigens niemand genau, wie schnell der Impfschutz nachlässt. Besonders bei der Omikron-Variante, die sich in Deutschland gerade ausbreitet, scheint das Risiko der Ansteckung höher zu sein.
Wer auf Nummer sicher gehen will, der macht nicht nur unmittelbar vor einem Treffen - zum Beispiel vor der Familienfeier zu Weihnachten - einen Schnelltest oder Selbsttest, sondern auch schon in den Tagen davor. Denn das erhöht die Chance, das infektiöse Zeitfenster zu treffen, in dem ein Schnelltest positiv ausfällt. Bei Geimpften bzw. Geboosterten ist dieser Zeitraum kürzer als bei Ungeimpften.
Quellen
Infektiöses Zeitfenster bedeutet: Nach einer Infektion steigt die Viruslast zunächst an und fällt dann wieder ab. Nach einigen Tagen kann es also passieren, dass man zwar nicht mehr genug Viren in sich hat, damit der Schnelltest positiv ausfällt, aber immer noch genug, um andere anzustecken. Die begrenzte Aussagekraft von Schnelltests lässt sich also erhöhen, indem man häufiger testet.
Über dieses Thema berichteten am 22.12.2021 auch das "Morgenecho" bei WDR 5 und die "Aktuelle Stunde" im WDR Fernsehen.
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Kommentare zum Thema
Impfen, Boostern, Testen; schon dreimal abgeschnitten und immer noch zu kurz. Wobei Impfen, Boostern und Testen nicht unbedingt falsch sind aber es wäre falsch sich darauf zu verlassen und zu „same procedure as every jear“ überzugehen. Das Problem ist, wenn man nach Lösungen sucht und solche Dinge als Lösung verkauft werden wie das in Medien und Politik oft gemacht wird. Hier ist nur von Risiken minimieren die Rede und man sollte nicht mehr rauslesen als drinsteckt. Impfen, Boostern und Testen verringert die Wahrscheinlichkeit aber das Problem ist durch Unsicherheit auf jeder Stufe nicht völlig weg. Es fehlt aber der wichtigste Baustein zur Senkung von Risiken, der Abstand. Egal ob Impfen, Boostern oder Testen, das bekommt erst Bedeutung wenn Viren aus dem einen Atemweg in den anderen gelangen was mit ausreichend Abstand (und Lüften) vermieden wird. In der Regel reicht der Abstand den man instinktiv bei Erkältung hält. Einfach etwas auseinander setzten und schon ist viel gewonnen.
Weiß man schon, wie die nächsten Varianten bzw. Mutanten heißen werden? Kappa, Lambda, Ypsilon? Oder Corinna, Karuna, Corolla? Und wie oft muss man sich gegen diese testen und impfen lassen?