Die hochsommerlichen Temperaturen am Wochenende haben tausende Menschen in NRW an die Seen und auf die Straßen gezogen. Vor allem in den Party-Hotspots in Köln, Bonn, Düsseldorf waren besonders viele Menschen unterwegs. Sie haben das schöne Wetter genutzt, um draußen zu trinken und zu feiern. In Mönchengladbach hat eine Party von rund 300 Fußballfans für einen Polizeieinsatz gesorgt.
Fußballfans feiern Vereinsjubiläum in Mönchengladbach
Mit Bengalos haben Anhänger von Borussia Mönchengladbach den 120. Geburtstag ihres Vereins gefeiert. Am Abend versammelten sie sich im Bereich des Eickener Marktes - dem Ort, an dem der Verein gegründet wurde. Laut Polizei war die Versammlung nicht angemeldet, außerdem wurden Mindestabstände nicht eingehalten. Die Beamten haben die Veranstaltung daher aufgelöst.
Wegen der hohen Zahl der Teilnehmer wurden zusätzliche Einsatzkräfte aus anderen Polizeibehörden angefordert. Obwohl die Feiernden größtenteils friedlich gewesen sein sollen, kam es zu einzelnen gewaltsamen Auseinandersetzungen. Außerdem wurde ein Streifenwagen bei dem Einsatz beschädigt.
Abstandsregeln selten eingehalten
In Köln gab es vor allem vor den Kiosken der Zülpicher Straße lange Schlangen. Masken haben die wenigsten getragen, auch die Abstandsregeln wurden nur selten eingehalten, berichtet eine WDR-Reporterin. Vor allem die gute Laune stand bei den meisten im Vordergrund. "Jeder von uns hat seine Maske dabei. Aber wenn so ein bisschen Alkohol im Spiel ist, ist es ein bisschen schwer", sagt Alex Dill, der mit seinen Freunden in Köln gefeiert hat.
In der Nacht zu Sonntag (02.08.2020) sind laut Polizei einzelne Ansammlungen aufgelöst worden, zum Teil wurden Absperrgitter aufgestellt. Es gab 40 Platzverweise, mehr als 50 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten und 13 Strafanzeigen.
Polizei mit Flaschen beworfen
Angespannter war die Situation in Düsseldorf. In der Altstadt drängten sich Freitagabend die Menschen. Gegen Mitternacht flogen Flaschen aus der Menge in Richtung Polizei. Die Beamten konnten die Situation aber unter Kontrolle bringen. Weitere Zwischenfälle habe es nicht gegeben. Eine Räumung der Altstadt war deswegen nach Einschätzung von Polizei und Ordnungsamt nicht nötig, obwohl Abstandsregeln sichtbar missachtet wurden.
Restaurantbetreiber Alexander Kampes beobachtet die Situation in der Düsseldorfer Altstadt schon länger. Er sagt, durch die Lockerungen der Corona-Auflagen habe sich die Lage dort verschärft. "Es ist schon extrem geworden, gerade am Burgplatz. Ich glaube es liegt auch daran, dass viele Clubs und Diskotheken noch zu sind. Die Leute betrinken sich ohne Ende, keiner regelt das mehr. Es interessiert die Leute nicht wo sie sind und wie sie sich benehmen."
Zwei Personen in Gewahrsam
In Bonn verstärkte die Polizei ihre Kontrollen vor allem entlang des Rheinufers. Zwei Personen wurden in Gewahrsam genommen. Sie waren stark betrunken und haben gegen einen Platzverweis verstoßen. Außerdem haben die Beamten eine Geburtstagsfeier am Rheinufer aufgelöst. An der Feier hatten mehr als zehn Personen teilgenommen. Eine Strafe gab es dafür nicht. Bedingung war aber, dass die Feiernden am Rheinufer aufräumen und ihren Müll mitnehmen.
Frank Piontek von der Polizei Bonn sagt: "Wir haben eine ganz klare Maxime und das heißt: ‚Frühzeitig und konsequent einschreiten.‘ Wir sind für die Menschen, die sich hier aufhalten, ansprechbar und wenn wir Verhalten feststellen, beispielsweise durch Alkoholgenuss, dass Menschen enthemmt sind, so sprechen wir frühzeitig Platzverweise aus."
Voller Strand in Duisburg
Sehr viele Menschen hat es am Freitag auch an den Masurensee in Duisburg gezogen. Grillen und Baden ist hier offiziell verboten, das hat aber keinen gestört. Vor allem am Abend wurde es sehr voll. Über die Corona-Regeln wussten die meisten Bescheid, daran gehalten haben sich aber auch hier die Wenigsten. Kontrollen gab es am Masurensee nicht.
Auch in Dortmund haben die heißen Temperaturen zu Partys im Freien eingeladen. Besonders beliebt: Das Kreuzviertel. Während es an der Möllerbrücke verhältnismäßig ruhig war, hat es viele Jugendliche und Studenten in den Westpark gezogen. Polizei und Ordnungsamt haben im Park nur sporadisch kontrolliert. Die Abstandsregeln wurden auch in Dortmund häufig nicht eingehalten.
Viel los war auch in den Studentenstädten Aachen, Bochum und Münster. Vor allem junge Leute haben sich bis in die Nacht draußen aufgehalten. Die Polizei sah aber keinen Grund einzuschreiten. Die Leitstellen melden "keine besonderen Vorkommnisse".