Einschulung in Corona-Zeiten: "Maske wie ein Ninja"

Stand: 13.08.2020, 07:41 Uhr

Rund 162.000 Kinder aus NRW fiebern am Donnerstag ihrer Einschulung entgegen. Im Schatten der Corona-Pandemie fällt dieser besondere Tag an den Grundschulen in diesem Jahr anders aus als sonst.

Von Susanne Schnabel

"Ich sehe mit der neuen, weißen Maske aus wie ein Ninja", sagt Levi aus Mönchengladbach. Der sechsjährige Erstklässler weiß ganz genau, was Corona ist: "Daran kann man sterben oder sehr krank werden. Deshalb müssen wir in der Schule oft Hände waschen und Masken tragen."

Levi ist auf seinen neuen Lebensabschnitt gut vorbereitet, da er schon oft mit seiner großen Schwester "Schule spielen musste."

"Diese Einschulung geht in die Geschichte ein"

Dieser Donnerstag ist nicht nur für Levi ein ganz besonderer Tag, auch seine Mutter Nicole Schillinger feiert Einschulung. Sie ist Lehrerin an der Montessori Grundschule Mönchengladbach und empfängt Schulanfänger. "Diese Einschulung geht in die Geschichte ein. So etwas gab es noch nie und wird es hoffentlich auch nie mehr geben", sagt die Lehrerin.

Die Umstände durch Corona für eine unbeschwerte Feier seien denkbar schwierig, so Nicole Schillinger: "Die Einschulung wird in zwei Etappen stattfinden, es sind nur zwei Angehörige pro Kind zugelassen und im Stuhl-Kreis müssen die Kinder Masken tragen." Sich unter diesen Umständen kennen zu lernen und Vertrauen zu fassen sei gar nicht so einfach. Schillinger: "Wir geben alles, damit es trotzdem ein fröhliches Fest wird".

Oma und Opa dabei?

Das ist auch das Ziel von Martina Reiske, Schulleiterin der Sudbrackschule in Bielefeld, die am Donnerstag 70 neue Schülerinnen und Schüler aufnimmt. "Wir haben uns im Team viele Gedanken gemacht, wie wir für Kinder und Angehörige eine schöne und sichere Feiern organisieren können", so Reiske.

Die Zahl der Angehörigen hat sie bewusst nicht begrenzt: "Ich weiß, wie wichtig dieses Fest auch für Paten und Großeltern ist." Es müssen Abstände eingehalten und Masken getragen werden. Alle Gäste werden in Listen registriert.

Die Einschulung an Grundschulen darf in diesem Jahr "keinen überwiegend geselligen Charakter" haben, verlangt das Bildungs-Ministerium. Wie jedoch genau gefeiert wird, muss die Schule entscheiden - und verantworten!

Ideen für Gottesdienste

Deshalb reduzieren viele Schulen ihre Feiern auf ein Minimum, verzichten zum Beispiel auf Gottesdienste. "Das ist schade, denn für die Kinder ist der Segen zur Einschulung sehr wichtig. Der gibt Mut und Kraft", sagt Ralf Fischer vom Pädagogischen Institut der evangelischen Kirche Westfalen. Verschiedene Institute und Religionslehrer haben Ideen gesammelt, wie unter Corona-Bedingungen Einschulungsmessen gefeiert werden können.

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