Nein. Auch vielversprechende neue Medikamente gegen Corona sind nach Ansicht von Experten keine gute Alternative zu einer Impfung. Denn sie wirken in der Regel nur dann gut, wenn sie sehr früh verabreicht werden. Und: Mögliche Nebenwirkungen sind bisher nicht so gut untersucht wie bei der Impfung.
Außerdem läuft die Produktion von Covid-19-Medikamente gerade erst an. Experten betonen deshalb: Die Prävention durch die Impfung sei viel effektiver und sinnvoller.
Trotzdem ruhen auf den Corona-Medikamenten viele Hoffnungen, denn auch sie sollen dabei helfen, schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle zu verhindern. Bekannt ist außer dem Medikament Paxlovid des US-Pharmakonzerns Pfizer, das seit Ende Januar in der EU zugelassen ist, auch Molnupiravir des US-Konzerns Merck.
Quellen
"Beide Medikamente sind sozusagen antivirale Medikamente. Molnupiravir schleust während der Vermehrung des Virus Fehler ins Genom ein", erklärte Virologin Sandra Ciesek im NDR-Podcast "Coronavirus-Update" (23.11.2021). "Das führt dann dazu, dass Fehler in das neu entstehende Virus eingebaut werden."
Das wiederum habe zur Folge, "dass das Virus nicht mehr überlebensfähig ist und sich nicht weiter vermehren kann". Es bestehe aber das Risiko, dass das Medikament auch Auswirkungen auf das Erbgut haben kann, so Ciesek.
Über dieses Thema berichteten am 08.12.2021 auch das "Morgenecho" bei WDR 5 und die "Aktuelle Stunde" im WDR Fernsehen.
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Kommentare zum Thema
Das Medikament von Pfizer soll im frühen Stadium eingenommen gut gegen schwere Verläufe helfen. Wann wir es in Deutschland eine (Nofall)zulassung geben bzw. hat die Politik schon Bestellbemühungen im Visier / getätigt? mfg
Dieser Kommentar wurde mehrfach abgegeben und daher an dieser Stelle gesperrt. (die Redaktion)
Ich finde, es ist besser, sich impfen und boostern zu lassen als kurz nach einer Infektion mit Medikamenten gegensteuern zu müssen. Wichtig bleibt doch nach wie vor Folgendes: Die Einhaltung der AHA - Regeln. Ich finde die ganze Diskussion um Medikamente, Impfen und Boostern weitestgehend fast fruchtlos, solange sich die Menschen einfach nicht mehr an die doch wirklich wichtigen Regeln halten, die dabei helfen können, die Ansteckungsrate deutlich zu reduzieren. Ich bin drei Mal geimpft und versuche mich konsequent an die Regeln zu halten, wobei es einem die Mitmenschen auch nicht gerade einfach machen. Um es salopp zu formulieren: Manchmal denke ich schon, dass mir die Dummheit und Gleichgültigkeit der anderen, die alles für sinnlos und überflüssig halten, Gehirnkrebs verursachen könnten, einfach weil mir soviel Blödheit wirklich so langsam aufs Gemüt schlägt. Wenn ich höre 'Party ist mein Leben', 'Impfen hilft nicht' oder 'Ich will keine Maske tragen', dann könnte ich wirklich ko**en.