Seit Mitte Januar empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) auch für Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren eine Auffrischungsimpfung nach ihrer Grundimmunisierung gegen das Coronavirus. Den sogenannten "Booster" sollen sie - wie Erwachsene - frühestens drei Monate nach ihrer letzten Impfung bekommen.
Das Land Nordrhein-Westfalen hatte bereits zuvor ermöglicht, dass sich Jugendliche von Impfstellen und mobilen Impfteams boostern lassen. Ebenso war dies in Arztpraxen möglich.
Das Bundesgesundheitsministerium hatte zudem klargestellt, dass Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren auch ohne Stiko-Empfehlung einen Anspruch auf eine Booster-Impfung haben. Abgesichert wird dieser Anspruch dadurch, dass der Bund auch bei Kindern und Jugendlichen im Falle von Impfschäden einen Versorgungsanspruch garantiert - sofern ein für diese Personengruppe zugelassener mRNA-Impfstoff verwendet wurde. Für Jugendliche komme dabei vor allem der Biontech-Impfstoff in Frage. Moderna solle weiterhin erst ab 30 Jahren verabreicht werden.
Quellen
- COVID-19-Impfempfehlung (Stand 21.12.2021) | mehr
- Sollten Kinder geboostert werden? | mehr
- Booster of mRNA-1273 Vaccine Reduces SARS-CoV-2 Omicron Escape from Neutralizing Antibodies | mehr
- Effectiveness of BNT162b2 (Comirnaty, Pfizer-BioNTech) COVID-19 booster vaccine against covid-19 related symptoms in England: test negative case-control study | mehr
- Pressemitteilung der STIKO zur COVID-19-Auffrischimpfung und zur Optimierung der Janssen-Grundimmunisierung (7.10.2021) | mehr
Ein Grund für die anfängliche Zurückhaltung der Stikowar, dass das Immunsystem von Jugendlichen oft noch etwas aktiver ist und Studien gezeigt haben, dass sie nach einer Impfung oder Infektion häufig höhere Antikörperkonzentrationen aufweisen als Erwachsene. Außerdem werden sie selten schwer krank.
Über dieses Thema berichtete am 28.12.2021 auch das "Morgenecho" bei WDR 5.
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Kommentare zum Thema
Über die Begründungen der STIKO und derjenigen, die sich auf sie berufen könnte man immer wieder schmunzeln, wenn es nicht so traurig wäre. Es ist zwar richtig, dass wir in Deutschland spät mit Impfungen für unter 18-Jährige begonnen haben. Es gibt aber auch eine Welt außerhalb Deutschlands und da werden bereits seit längerem auch U18 geimpft und geboostert. Das ehrenamtliche STIKO Team schafft es aber offensichtlich nicht, die vorhandenen Studien zu lesen und auf Plausibilität prüfen. Die Experten in anderen Ländern sind natürlich alle nur zweitklassig und verantwortungslos, während Deutschland, wie Jens Spahn immer wieder behauptete, gut vorbereitet und aufgestellt ist. Irgendwie ist das mittlerweile symptomatisch für fast alles in Deutschland. Nochmal zur Stiko. Diese hat eigentlich fast jede ihrer Empfehlungen mit mehreren Wochen bis Monaten Verspätung gegenüber vergleichbaren Gremien in anderen Ländern abgegeben. Die Empfehlungen waren am Ende dann aber gleich.
Baden-Württemberg erlaubt das "Boostern" von Kindern/Jugendlichen ab 12 Jahren bereits seit dem 23.12.21: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/baden-wuerttemberg-laesst-booster-impfungen-fuer-jugendliche-zu-1/
Der Bundesgesundheitsminister hat am 27.12.21 darauf hingewiesen, dass Auffrischungsimpfungen ("Booster") bei Kindern ab 12 J. möglich sind: https://www.kbv.de/media/sp/2021-12-28_COVID-19-Schutzimpfung_Haftung_BMG-Schreiben.pdf Eine entsprechende Information per 28.12.21 findet sich auch auf der Homepage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV: https://www.kbv.de/html/1150_56202.php
Vielen Dank, dass Sie den Link mit eingefügt haben. So weiß man jetzt auch endlich, was los ist. Im Internet findet man leider sonst keine Antworten. VG