Femizid in Dortmund: Frau offenbar von Ehemann getötet
Lokalzeit aus Dortmund. 05.11.2024. 02:01 Min.. Verfügbar bis 05.11.2026. WDR. Von Catherine Jaspard.
Femizid in Dortmund: Frau offenbar von Ehemann getötet
Stand: 06.11.2024, 13:05 Uhr
Mit einem Messer soll der getrennt lebende Mann seine Ehefrau vor den Kindern angegriffen haben. Die Ermittlungen dauern an.
Von Katja Leistenschneider
Am Montagabend müssen sich in einem Mehrfamilienhaus in der Dortmunder Innenstadt schreckliche Szenen abgespielt haben. Ein 33-jähriger Mann soll mit dem Messer auf seine drei Jahre jüngere Ehefrau eingestochen und sie damit lebensgefährlich verletzt haben. Sie starb später im Krankenhaus.
Vor den Augen der Kinder
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft haben die drei kleinen Kinder des Ehepaares (3, 4 und 6 Jahre) die Tat mit angesehen. Sie seien zu den Nachbarn gelaufen, die daraufhin die Polizei verständigten. Der 33-Jährige floh im Auto. Beim Eintreffen der Rettungskräfte war das Opfer schon nicht mehr bei Bewusstsein, die Frau starb kurz darauf in der Klinik. Die Kinder wurden dem Jugendamt übergeben, im Laufe des Tages sollten sie aber zu Verwandten gebracht werden.
Gewalt in der Beziehung
Die Frau lebte getrennt von ihrem mazedonischen Ehemann. Sie war erst vor wenigen Tagen mit den Kindern in das Mehrfamilienhaus gezogen. Der Ehemann soll seiner Frau gegenüber schon häufiger gewalttätig gewesen sein.
Ehemann zunächst auf der Flucht
Der Ehemann des Opfers ist direkt nach der Tat mit dem Auto geflohen, konnte aber später in der Nähe von Würzburg festgenommen werden. Er ist seitdem in Untersuchungshaft. Nach bisherigem Erkenntnisstand wirft ihm die Staatswaltschaft Totschlag vor.
Vor Ort in Dortmund war die Polizei am Montagabend noch stundenlang mit einem Großaufgebot im Einsatz, um Spuren zu sichern. Die mutmaßliche Tatwaffe konnte noch vor Ort sicher gestellt werden. Zu den Vorwürfen schweigt der 33-Jährige weiter. Die Polizei ermittelt auch zu der möglichen Vorgeschichte zur häuslichen Gewalt und prüft, ob es deshalb ein Annäherungsverbot gegeben hatte. Der Tatverdächtige schweigt zu den Vorwürfen.
Unsere Quellen:
- Staatsanwaltschaft Dortmund
- dpa