Bundesgerichtshof

Totschlag: BGH hebt Urteil gegen Essener Arzt auf

Stand: 02.09.2024, 16:36 Uhr

Entscheidung am BGH: Die Verurteilung eines Essener Arztes wegen Totschlags ist aufgehoben.

Der Arzt arbeitete im Herbst 2020 in der Essener Uniklinik auf der Corona-Station. Laut des ursprünglichen Urteils des Landgerichts gab er dort einem todgeweihten Patienten eine Überdosis an Kaliumchlorid. Nach Aussage der Verteidigung in der Absicht, das Sterben des 47-jährigen Patienten zu erleichtern.

Keine eindeutige Todesursache

Die Richter des Landgerichts Essen werteten die Tat als Totschlag. Der Bundesgerichtshof sah die tödliche Wirkung des Medikaments aber nicht als erwiesen an.

Zuvor waren bei dem Patienten die lebenserhaltenden Geräte abgeschaltet worden. Daher sei es nach Ansicht des Gerichts fraglich, ob der Patient tatsächlich an der Injektion durch den Arzt verstarb.

Revision abgewiesen

Das ursprüngliche Urteil des Landgerichts Essen wurde daher aufgehoben und der Fall muss erneut vor dem Landgericht verhandelt werden. Die Bundesrichter bestätigten aber eine weitere Verurteilung des Arztes wegen versuchten Totschlags.

Totschlag: BGH hebt Urteil gegen Essener Arzt auf

WDR Studios NRW 02.09.2024 00:47 Min. Verfügbar bis 02.09.2026 WDR Online


Das Urteil über dreieinhalb Jahre Haft in zwei ähnlich gelagerten Fällen ist damit rechtskräftig. Gegen beide Urteile hatte der Angeklagte vor dem Bundesgerichtshof Revision eingelegt.

Unsere Quellen:

  • WDR Reporter
  • Pressemitteilung Bundesgerichtshof
  • Nachrichtenagentur dpa

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