Spaziergang auf dem Kreuzweg der Halde Haniel in Bottrop

Bottrops Oberbürgermeister gegen Windrad auf Halde Haniel in Bottrop

Stand: 14.01.2025, 19:54 Uhr

In der Diskussion um ein Windrad auf der Halde Haniel hat sich nun auch Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler zu Wort gemeldet.

Der Bund will die Windkraft durch neue politische Rahmenbedingungen beschleunigen. Deshalb müssen die Städte durch ihre Gremien prüfen lassen, ob und wo die oft über 100 Meter hohen Anlagen überhaupt möglich sind. Eine Idee in Bottrop ist es, auf dem höchsten Punkt der Stadt, der Halde Haniel, ein Windrad zu bauen.

Oberbürgermeister Tischler erklärte nun in einem Statement, er wolle den zuständigen Gremien nicht vorgreifen, aber er könne sich an dieser bedeutenden Stelle in seiner Stadt kein Windrad vorstellen.

Er hält den Bau des Windrads auf der Halde für unwahrscheinlich - allein wegen der kulturellen Bedeutung mit den Holzstelen, dem Kreuzweg und dem Papst-Kreuz. Auch naturschutzfachliche Belange würden eine Rolle spielen.

Idee vom Bau eines Windrades sorgt für Unmut

Spaziergang auf dem Kreuzweg der Halde Haniel in Bottrop

Die Holzstelen des Künstlers Agustin Ibarola auf der Halde Haniel

Aktuell thronen auf der Halde bunt bemalte Holzstelen - sogenannte Totems - des spanischen Künstlers Agustin Ibarola. Die Idee des Regionalverbands Ruhr, in der Nähe ein Windrad aufzustellen, hatte in den letzten Tagen für Unmut gesorgt.

Einerseits sorgen sich Naturschützer um die Tier- und Pflanzenwelt auf der Halde. Andererseits kam auch Kritik aus der Kunstwelt. Der Bottroper Bildhauer Guido Hofmann war Schüler des spanischen Totem-Erschaffers Ibarola und ist seitdem für das Kunstwerk verantwortlich.

Ein Windrad würde die Wirkung der Totems entscheidend verändern, sagte er im Interview mit dem WDR. Er sei nicht grundsätzlich gegen Windkraft, sondern nur gegen den Standort in der Nähe des Kunstwerks. Es lebe von der Ruhe des Umfelds, ein Windrad würde diese zerstören.

Streit um Windkraftrad auf Halde Haniel

WDR Studios NRW 14.01.2025 00:41 Min. Verfügbar bis 14.01.2027 WDR Online


Umbau auf Halde Haniel in Bottrop geplant

Die Halde Haniel gilt als eines der Wahrzeichen des Ruhrgebiets und ist Teil der Route der Industriekultur. Aktuell ist der Blick auf die Totems und das Ruhrgebiet dort jedoch nicht ungehindert möglich. Bauzäune sichern die Holzstelen auf der Halde Haniel ab, genau so wie die "Bergarena", das Amphietheater auf der Halde.

Starke Regenfälle haben auf der Halde dafür gesorgt, dass die bunten Holz-Totems und die Bergarena unterspült wurden und zum Teil abgesackt sind. Der Umbau verzögert sich weiter bis voraussichtlich Frühjahr 2026, da bisher das nötige Artenschutzkonzept fehlt. Mehr Details dazu gibt es hier:

Unsere Quellen:

  • Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler
  • Künstler Guido Hofmann
  • Regionalverband Ruhr
  • Vorherige WDR-Berichterstattung