
Bahn sperrt in den Osterferien wichtige Strecke im Ruhrgebiet
Stand: 17.03.2023, 19:29 Uhr
Wegen Bauarbeiten sperrt die Bahn zwei Wochen lang eine der wichtigsten Verbindungen im westlichen Ruhrgebiet. Vom 31. März bis zum 14. April fahren zwischen Essen und Duisburg keine Züge. Auch im östlichen Ruhrgebiet sind Strecken betroffen.
Neue Gleise, neue Weichen und eine modernere Stromversorgung für die Züge – diese Bauarbeiten plant die Bahn auf einer Strecke von sieben Kilometern in Duisburg, Oberhausen und Essen. Kostenpunkt: neun Millionen Euro. So sollen in Zukunft noch mehr Züge auf der stark genutzten Strecke fahren können, teilte die Bahn mit.
Durch die Bauarbeiten fallen zwischen Essen, Bochum und Dortmund und auch zwischen Düsseldorf und Duisburg viele Nah- und Fernverkehrszüge aus. Wer schon jetzt seine Verbindung für die Osterferien nachschauen will, kann das online tun. Die Alternativen für Bahnreisende: lange Umleitungen oder der langsamere Bus.
Kaum Optionen im Fernverkehr
"Wir haben bewusst in den Osterferien zahlreiche Bauarbeiten gebündelt, weil dann weniger Pendler unterwegs sind", sagte ein Bahnsprecher. Trotz der Osterferien wird die Sperrung viele Bahnreisende betreffen. So halten beispielsweise ICEs und ICs nicht mehr in Mülheim/Ruhr, Essen und Bochum.
Züge zwischen Düsseldorf und Berlin würden umgeleitet, hieß es. Da es auch in anderen Bundesländern zeitgleich Bauarbeiten an der Strecke gebe, müssten Reisende sich zusätzlich auf längere Fahrzeiten einstellen. "Eigentlich kann man nur empfehlen, auszuweichen", sagte Lothar Ebbers, Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn NRW.
Der Fernverkehr werde großräumig umgeleitet, daher gebe es hier kaum Optionen für Bahnreisende. Erfahrungsgemäß stiegen viele Pendlerinnen und Pendler aufs Auto um, wenn Sperrungen angekündigt seien. Auch am Autobahnkreuz Kaiserberg werde während der Bahnsperrung an den Gleisen gearbeitet.
Auswirkungen im Nahverkehr von Stadt zu Stadt unterschiedlich
Im Nahverkehr sind laut Bahn 14 Linien betroffen. Es bleibe abzuwarten, wie viele Kapazitäten die Bahn für den Ersatzverkehr und auf den verbleibenden Linien aufbringe, sagte Ebbers. Für die Strecke zwischen Essen und Duisburg, auf der keine Züge fahren werden, verspricht die Bahn Ersatzbusse "im dichten Takt".
Auch auf Strecken, auf denen einige Züge fahren, kommt es zu Einschränkungen. Von Essen über Wattenscheid und Bochum nach Dortmund müssen sich Bahnreisende auf Ausfälle einstellen und je nach Ziel häufiger umsteigen. Das gleiche gilt auf der Strecke zwischen Düsseldorf und Duisburg.
Züge um Duisburg fahren erst im Juli wieder normal
Pro Bahn NRW wirft der Bahn vor, sie gebe Detailpläne für einzelne Linien zu kurzfristig bekannt. Pendlerinnen und Pendler könnten daher vorab nur schwer planen. Während der Osterferien gibt es laut Bahn auf den folgenden Linien Änderungen im Vergleich zum normalen Fahrplan: RE1, RE2, RE3, RE6, RE11, RE14, RE19, RE42, RE44, RE49, RB33, S1, S3 und S9.
Auch nach den Ferien müssen Bahnreisende im Ruhrgebiet weiter mit Einschränkungen rechnen. Wegen der zahlreichen Baustellen sollen erst Anfang Juli wieder alle Züge um Duisburg herum regulär fahren, kündigte die Bahn an.