2,8 Millionen für Hochwasserschutz-App

Stand: 31.05.2023, 16:55 Uhr

Das Land NRW hat am Mittwoch 2,8 Millionen Euro Förderung für ein modernes Hochwasserwarnsystem per App auf den Weg gebracht. Eine Wuppertaler Firma setzt das Projekt um.

Das Prinzip ist einfach und dem Park-Piepser im Auto nachempfunden: Unter mehreren Brücken entlang eines Flusses werden Hochwasser-Sensoren angebracht, kleine handliche Kästchen, die einfach zu montieren sind. Sie schlagen Alarm, wenn das Wasser im Fluss über eine bestimmte Höhe steigt. Und diesen Alarm geben sie weiter an eine App - in Echtzeit.

Von Unternehmen bis zum Rentner, jeder in potenzieller Flutgefahr soll über die Sensoren und die dazu gehörende App den Wasserstand vor der eigenen Haustür im Auge behalten können.

Universell einsetzbarer Hochwasser-Warner

Eine gute Idee, universell einsetzbar vom Bergischen Land, über das Ahrtal und im Rest der Welt - sagt Andreas Groß. Der Maschinenbau-Unternehmer hatte die App kurz nach der Flutkatastrophe 2021 an den Start gebracht. Sein Unternehmen in der Wuppertaler Kohlfurth hatte damals die Wassermassen gerade so überlebt.

Auch der Wupperverband war von der Warn-App sehr angetan: "Der Wert ist, nicht nur zu sagen, dass ein Ereignis kommt, sondern genauer sagen zu können, was passiert und an welchem Ort es passiert", so Karl Heinz Spies, der sich beim Wupperverband mit der Erfassung von Umweltdaten beschäftigt.

Langes Bangen um Förderzusagen

Rund vier Millionen Euro kostet die Installation der Hochwasser-Sensoren und die Weiterentwicklung der App. Rund 3,3 Millionen davon wollte sich Andreas Groß vom Land finanzieren lassen. Er stellte Anfang 2022 einen Förderantrag.

Der damalige NRW- Wirtschaftsminister Pinkwart hatte zunächst großes Interesse signalisiert, sagt Groß. Dann folgte ein Regierungswechsel, der Förderantrag wurde im Februar 2023 abgelehnt. Eine kalte Dusche für den App-Entwickler.

Jetzt die erneute Kehrtwende: Das Land bewilligt immerhin 2,8 Millionen Euro Fördergelder.