Hitlergruß im Unterricht: Willicher Schule verstärkt Rassismus-Prävention
Stand: 17.05.2023, 20:51 Uhr
Das St.-Bernhard-Gymnasium in Willich will die Präventionsmaßnahmen in Sachen Rassismus deutlich hochfahren. Denn drei Schüler hatten den Hitlergruß gezeigt und den Nationalsozialismus verherrlicht.
Das Gymnasium in Willich plant jetzt eine Projektwoche zum Thema. Es ist bereits Teils des Netzwerks "Schule ohne Rassismus und mit Courage".
Schulleiter Andreas Päßler will alles daran setzen, dass Rassismus an seiner Schule keinen Platz hat: "Wir haben jetzt das Ziel, dass wir wieder Ruhe reinbekommen und dass wir das, was am 20.04. passiert ist insgesamt, in dem Jahrgang, in dem Kurs und als Schulgemeinschaft aufarbeiten".
Schüler bekommt Verweis
Es war der Geburtstag von Adolf Hitler, an dem drei Zehntklässler in Abwesenheit des Lehrers offenbar den Nationalsozialismus verherrlichten und den Hitlergruß gezeigt haben. Inzwischen steht fest: Zwei von ihnen werden nur vorübergehend vom Unterricht ausgeschlossen. Einer muss die Schule zum Sommer aber ganz verlassen.
Geschehen in Willich kein Einzelfall
Den Nationalsozialismus verherrlichen, den Hitlergruß zeigen – in Sachsen sorgt gerade ein ähnlicher Fall für Schlagzeilen. Im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz sollen mehrere Schüler Fotos mit der eindeutigen Geste gemacht und ins Internet gestellt haben. Und auch aus Brandenburg häufen sich die Nachrichten über ähnliche Vorfälle an Schulen.
Immer mehr rechte Symbole in Chats
Die Gefahr dabei sei, dass rechtes Gedankengut verharmlost werde, warnt Präventionsberater Dominik Schumacher: Vor allem die Zahl rechtsextremer Symbole und Bilder in Handy-Chats unter Schülern habe zugenommen. Für die jetzige Schülergeneration sei der zweite Weltkrieg weit weg, es gebe kaum noch emotionale Verbindungen. Präventionsarbeit sei deswegen umso wichtiger, betont Schumacher.