Symbolbild: Leitung mit dem Hinweis "Wasserstoff"

Wasserstoff für Lkw aus Aldenhoven

Stand: 07.09.2023, 11:34 Uhr

In Aldenhoven soll an der A44 eine Produktionsanlage für Wasserstoff gebaut werden. Der wird ausschließlich mit regenerativen Energien produziert und soll vor Ort von Lkw getankt werden können.

Von Helga Hermanns

25 Millionen Euro will die Projektgesellschaft "wind2move" investieren. Dahinter stehen die Westenergie Netzservice GmbH aus Dortmund und die Davids&Solty oHG aus Geilenkirchen. Letztere betreibt in Aldenhoven seit vielen Jahren eine Sandgrube und auch einen Windpark. Zwei der Windräder sollen nun zur Wasserstoff-Produktion genutzt werden.

Mit Windkraft und Solarstrom

Neben den beiden Windrädern wird auch eine große Freiflächen-Solaranlage den nötigen Strom für den Elektrolyseur liefern. Dazu werden auf einem Grundstück zwischen Gewerbegebiet und Autobahn 44 etwa 30.000 Solarmodule installiert, die bis zu 20 Megawatt Strom liefern.

Aldenhoven ist als Standort prädestiniert. Denn hier gibt es ein Gewerbegebiet mit mehreren Speditionen, eine Fahrzeug-Teststrecke, auf der auch Versuche mit Wasserstoff-Lkw stattfinden, und außerdem die Lage direkt an der A44.

Vor zwei Jahren gab es erste Gespräche mit der Gemeinde, sagt der Aldenhovener Bürgermeister Ralf Claßen. Für seine Gemeinde sei die Investition ein Glückstreffer, denn sie bringe Arbeitsplätze und Gewerbesteuern.

Pläne mit Risiko

Aber wie sicher ist "wind2move", dass 2025 auch genügend Brennstoffzellen-Lkw in der Region fahren, die Wasserstoff benötigen? Robyn Solty von der Projektgesellschaft gibt zu, dass er und die Westenergie hier auf Risiko spielen. "Es ist das alte Henne-Ei-Problem. Wenn es keinen Wasserstoff gibt, schaffen die Speditionen auch keine entsprechenden Lkw an", sagt Solty. Also werde jetzt mit dem Elektrolyseur und der Tankstelle vorgelegt, um den Speditionen die Entscheidung zu erleichtern, Wasserstoff-Lkw anzuschaffen.

Inzwischen hat "wind2move" mit 15 Unternehmen aus dem Kreis Düren und der Städteregion Aachen Vorgespräche geführt, um die Abnahme des Wasserstoffs zu garantieren. In der ersten Ausbaustufe können dann täglich bis zu 40 Fahrzeuge mit Wasserstoff betankt werden.

Wenn alles nach Plan läuft, kann die Wasserstoff-Produktion auch ausgebaut werden, um noch mehr Lkw mit dem emissionsfreien Kraftstoff zu betreiben.