Die Stadthalle Wuppertal

50 Städte suchen gemeinsam nach digitalen Ideen

Stand: 20.09.2023, 16:11 Uhr

In einem deutschlandweit einmaligen Projekt haben sich 50 Städte und Stadtwerke zusammengeschlossen, um digitale Ideen und Lösungen für ihre Kommune auszutauschen

Von Michaela Heiser

Smart Citys, also intelligente Städte, wollen sie werden. Beim Smart City Kongress in der Wuppertaler Stadthalle geht es heute um das große Thema Energiewende. Aber auch darum, im Kleinen durch digitale Technik, Geld zu sparen.

Wuppertal: Smart City Kongress

Lokalzeit Bergisches Land 19.09.2023 19:17 Min. Verfügbar bis 19.09.2025 WDR Von Michaela Heiser

Digitale Technik spart Tausende Liter Trinkwasser

Eine Kleingartenanlage

Wasser sparen im Kleingarten

Die Wuppertaler Stadtwerke haben zum Beispiel in mehreren Kleingartenanlagen digitale Wasserzähler eingebaut. Die übermitteln stündlich Messwerte zum Wasserverbrauch. So können die Kleingärtner dort sehen, wenn jemand vergessen hat, den Wasserhahn auszuschalten. In 22 Kleingartenlagen konnten so innerhalb eines Jahres 450.000 Liter Trinkwasser eingespart werden.

Digitale Technik soll der Stadt bei Vorbeugung helfen

Ein Bildschirm

Städte nutzen digitale Technik

Bei der Stadt tüffteln Fachleute an einer dreidimensionalen Ansicht Wuppertals, dem sogenannten digitalen Zwilling. Eine Starkregengefahrenkarte ist schon in Arbeit. Die könnte zum Beispiel zeigen, was bei starkem Regen auf die Bürger zukommen kann, erklärt Benjamin Bleske vom Katasteramt: "Wie verhält sich das Wasser, wenn es auf versiegelten Boden ein prasselt, die Böden sind dann vielleicht die können das Wasser nicht mehr aufnehmen, weil sie zu stark versiegelt sind oder Ähnliches." Ein weiteres digitales Modell von Wuppertal könnte zeigen, wie sich Luftströme in der Stadt durch Neubauten verändern oder wo es besonders heiß ist.

Digitale Technik verhindert Blackouts

Zwei Männer unterhalten sich

Moderne Technik hilft, Blackouts zu vermeiden

Strom aus erneuerbaren Energien so zu verteilen, dass das Stromnetz nicht überlastet wird, damit beschäftigen sich Wissenschaftler an der Bergischen Universität. In einem Praxisversuch in Neuss haben die Forscher eine spezielle  Technik verbaut, um den Bedarf im Stromnetz digital kontrollieren und steuern zu können. Die digitale Technik sorgt dafür, dass der erneuerbare Strom intelligent verteilt wird und keine zusätzlichen Kabel verlegt werden müssen.

Beispiele auch an anderen NRW-Städten

Städte wie Solingen, Dortmund oder Bedburg arbeiten auch an der Digitalisierung. Auch kleinere Ort, wie beispielsweise Neersen am Niederrhein. 6.000 Einwohner hat das Dorf. In einem Neubaugebiet dort wird es zum Beispiel ein eigenes Blockheizkraftwerk geben, das immer erst dann anspringt, wenn der Strom, der aus Solaranlagen betrieben wird, nicht ausreicht.

Herausforderung Datenschutz

Die Umstellung auf digitale Systeme – auch in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz - das mag Energie sparen - ist aber auch nicht unumstritten. Deshalb ist das Thema Datenschutz ein wichtiger Aspekt. Der Chaos-Computer Club ist zum Smart City Kongress eingeladen, um das Für und Wider der Ideen einzuschätzen.