Am frühen Dienstagmorgen schlugen die Ermittler der Kripo Köln zu. Sie durchsuchten 15 Wohnungen und eine Wohnung in Niederkassel. Dabei stellten die Beamten Tablets, Handys und geringe Mengen Marihuana und Kokain sicher. In einer Wohnung fanden die Ermittler außerdem eine Schusswaffe.
Jüngster Tatverdächtiger ist 17 Jahre alt
Im Fokus stehen 14 Männer und eine Frau, alle zwischen 17 und 22 Jahre alt. Die Vorwürfe gegen sie wiegen schwer - sie sollen im vergangenen Jahr in 38 Schulen und Kitas eingebrochen sein: In Köln, Leverkusen, dem Rheinisch-Bergischen Kreis, dem Rhein-Sieg Kreis, dem Kreis Düren und dem Kreis Mettmann.
750.000 Euro Schaden
Dabei sollen sie es vor allem auf hochwertige Elektronikartikel wie Laptops und Tablets abgesehen haben. In Einzelfällen stahlen sie auch Tresore. Wert der gestohlenen Ware: 500.000 Euro. Dazu sollen sie Sachschäden in Höhe von 250.000 Euro verursacht haben.
Bei ihren Raubzügen gingen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen offenbar besonders rabiat vor: Sie hebelten Türen häufig nicht auf, sondern traten sie gewaltsam ein. An den Tatorten hinterließen sie nicht selten eine Spur der Verwüstung.
Kölner Polizei erwischte Einbrecher auf frischer Tat
Schulen sind ein beliebtes Einbruchsziel, seit mit der Digitalisierung viele Tablets angeschafft wurden. Viele Schulbauten seien außerdem so verwinkelt, dass ein geringes Entdeckungsrisiko bestehe, sagt die Polizei. Wegen der vermehrten Einbrüche erhöhten Polizei und Ordnungsamt ihre Präsenz in den betroffenen Bereichen.
Die Einbruchsserie fand am vergangenen Donnerstag ihr vermeintliches Ende. Am frühen Morgen erwischten Beamte drei Männer auf frischer Tat, als diese gerade in eine Schule im Kölner Stadtteil Immendorf einbrechen wollten. Mindestens zwei der drei Festgenommenen sollen Teil der Jugendbande sein.
Beging die Jugendbande noch mehr Einbrüche?
Ein Sprecher sagte dem WDR, dass das Männertrio noch in der selben Nacht wieder freigelassen worden sei. Ansonsten habe es in dem Fall bislang keine Festnahmen gegeben. Die verdächtigten Mitglieder der mutmaßlichen Einbrecherbande seien aber "vernommen und teilweise erkennungsdienstlich behandelt" worden, so der Sprecher weiter.
Die Polizei prüft derzeit, ob noch mehr Einbrüche auf das Konto der Tätergruppe gehen.
Unsere Quellen:
- Polizei Köln
