Kirmesrundgang: Was gibt es Neues?

Lokalzeit aus Düsseldorf 10.07.2024 02:34 Min. Verfügbar bis 31.12.2024 WDR Von Piet Keusen

Start der Rheinkirmes: Auf vier Millionen Besucher vorbereitet

Stand: 12.07.2024, 06:00 Uhr

Am Freitagnachmittag wird in Düsseldorf eines der größten Volksfeste in NRW eröffnet. In den kommenden Tagen werden rund vier Millionen Besucher erwartet. Veranstalter und Sicherheitsbehörden sehen sich gut gerüstet.

Von Peter HildPeter Hild

Am Nachmittag wird die Düsseldorfer Rheinkirmes offiziell durch Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) eröffnet. Rund vier Wochen Aufbau für das große Volksfest am Rheinufer sind dann abgeschlossen.

Tatsächlich wird bis in die letzten Stunden, bevor die ersten Besucher auf die Rheinwiesen strömen, noch gewerkelt, dekoriert und hergerichtet. Der Aufbau der rund 300 Schausteller war in diesem Jahr besonders dicht getaktet. Die letzten kamen erst am Donnerstagmorgen auf das Gelände.

Cannabisverbot auf dem Kirmesgelände

Ein lächelnder Mann mit Poloshirt und kurzen Haaren, im Hintergrund läuft der Kirmes-Aufbau

Kirmesarchitekt Sven Gerling

Nach der Teil-Legalisierung von Cannabis im Frühjahr hat sich der St. Sebastianus-Schützenverein als Veranstalter der Kirmes, aber auch der Schaustellerverband klar für ein Verbot ausgesprochen. Auf dem Gelände sind zahlreiche Schilder aufgestellt, die auf das Konsumverbot hinweisen.
"Wir sind schließlich eine absolute Familienveranstaltung", erklärt Kirmesarchitekt Sven Gerling, "unser Sicherheitspersonal und auch die Ordnungsbehörden werden da ein Auge drauf haben".

Kein Verbot für "L'amour toujours"

Rheinkirmes in Düsseldorf

Kein Song-Verbot auf der Rheinkirmes

Der Song "L'amour toujours" von Gigi D'Agostino, der vor einigen Wochen auf Sylt und auch auf mehreren Festen in NRW für rassistische Parolen missbraucht worden war, ist dagegen auf der Rheinkirmes nicht verboten.
"Wenn jemand rechte Parolen dazu grölt, sollte er aus dem Zelt verwiesen werden. Deshalb würde ich den Song aber nicht verbieten", sagt Andreas-Paul Stieber, Chef der Düsseldorfer St. Sebastianus-Schützen, die die Rheinkirmes veranstalten.

Die Kirmes-Organisatoren haben nochmal mit den Wirten und Zeltbetreibern Gespräche geführt, um für das Thema zu sensibilisieren, so Stieber. Beim Düsseldorfer Kirmespublikum rechne er jedoch nicht mit solchen rassistischen Ausfällen.

Sicherheit auf "unglaublich hohem Niveau"

Das Sicherheitsniveau sei bereits unglaublich hoch, so dass es nicht verschärft werden müsse, betont Gerling. Der finanzielle Aufwand sei erheblich. Lediglich kleinere Stellschrauben würden im Sicherheitskonzept wie jedes Jahr angepasst und weiterentwickelt.

Die Polizei zeigte verstärkt Präsenz auf dem Festgelände.

Die Polizei wird Präsenz zeigen

"Die Kirmes ist eine der sichersten Großveranstaltungen Deutschlands", sagt Thorsten Fleiß, Leiter der Polizeiinspektion Mitte. In der Tat war das Großevent angesichts der großen Besucherströme in den vergangenen Jahren unauffällig, was Straftaten angeht. Nichtsdestotrotz wird die Polizei wieder mit zahlreichen Streifenbeamten und Zivilkräften auf der Kirmes präsent sein, verstärkt an den besucherstarken Wochenendtagen und dem Abend des Feuerwerks. Erstmals soll auch eine Videoüberwachung zum Einsatz kommen.

Einschränkungen für Anwohner und Autofahrer gering halten

Eine Karte mit vielen roten und grünen Punkten an bestimmten Straßen

Straßen-Sperrplan für die Rheinkirmes

Die Stadt will in den nächsten zehn Tagen die Einschränkungen für Autofahrer und Anwohner nach eigener Aussage "so gering wie möglich halten". Zahlreiche Straßen in den Wohngebieten rund um die Kirmes sind wie üblich gesperrt, es gibt mehrere Einfahrstellen für Anwohner, die eine Durchfahrtsberechtigung vorzeigen müssen. Diese sollten von der Stadt automatisch zugeschickt werden.

Verkehrskadetten und Sicherheitspersonal werden an allen Kirmes-Tagen kontrollieren, dass Kirmes-Besucher nicht unerlaubt in die Wohngebiete fahren, um dort zu parken, an den besucherstärksten Tagen am Wochenende bis 2 Uhr nachts.

Empfehlung: Anreise mit Bus und Bahn

Die Kirmes-Organisatoren raten deshalb dringend, mit dem Fahrrad oder Bus bzw. Bahn zu kommen. Die Rheinbahn verstärkt während der Kirmes auf fast allen Linien ihren Takt, in Spitzenzeiten sollen die Bahnen alle zwei Minuten fahren. Von der Haltestelle "Luegplatz" gelangen die Besucher direkt zum Nordeingang der Kirmes.

Pkw-Sonderparkplatz für Schwerbehinderte

Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze ist allerdings begrenzt. Wer trotzdem mit dem Auto kommt, der sollte laut Stadt zum Beispiel die kostenlosen Park & Ride-Parkplätze am Stadtrand nutzen und dann mit dem ÖPNV weiterfahren. Mehr als 2000 kostenlose Parkplätze gibt es außerdem auf den Parkflächen von Vodafone in Heerdt und der Provinzial-Versicherung in Oberbilk. Hinzu kommt, für den gesamten Zeitraum, die Parkmöglichkeit auf dem Parkplatz des Schwimmbades "Rheinblick 741".

Quellen:

  • St. Sebastianus-Schützenverein
  • Kirmesarchitekt Sven Gerling
  • Polizei Düsseldorf
  • Stadt Düsseldorf
  • Rheinbahn

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