Für die Ausbilder der Freiwilligen Feuerwehr ist das Interesse ein großer Erfolg, denn die Nachwuchsförderung ist schon länger alles andere als einfach.
Vor allem das Interesse von Frauen an der Ausbildung ist diesmal groß. Rund ein Viertel des aktuellen Lehrgangs ist weiblich, so viel wie noch nie. "Lange Zeit war die Feuerwehr eine Männer-Domäne", sagt Lehrgangsleiter Uwe Karp. Das ändert sich gerade. "Und das ist genau das, was die Feuerwehr jetzt braucht."
Faszination Blaulicht
DIeses Jahr gibt es einen großen Zulauf an Frauen bei der Feuerwehr.
Eine der Frauen im Team ist die 18-jährige Nina Zehe-Lindau. Sie war bereits sechs Jahre lang in der Jugendfeuerwehr und ist jetzt auch bei den "Großen" dabei. "Ich war schon als Kind fasziniert von den roten Autos mit dem blauen Blinklicht obendrauf", erzählt sie. Die meisten in ihrer Familie seien auch bei der Feuerwehr. "Die Begeisterung meines Vaters ist dann wohl auf mich übergesprungen."
Prüfungen an verschiedenen Stationen
Sie und ihr Team mussten zur Prüfung am Samstag in Sankt Augustin auf dem Schulhof der Grundschule im Stadtteil Hangelar eine Reihe von Stationen durchlaufen. Es ging unter anderem darum, eine Wasserversorgung aufzubauen, erste Hilfe zu leisten, einen Brand zu löschen oder eine Unfallstelle zu sichern.
Geprüft wurden sie dabei von ihren Ausbildern, Brandoberinspektor Stefan Panitzsch und Brandmeister Oliver Formella. "Die Qualität der Anwärter ist in diesem Jahr außergewöhnlich gut", sind sich beide einig. Allerdings geht es hier erst mal nur um die Grundausbildung. "Wir dürfen im echten Einsatz viele Sachen noch nicht machen", berichtet Nina Zehe-Lindau, "aber ich denke, dass wir künftig den erfahrenen Kameraden schon eine große Hilfe und Entlastung sind."
Kommunen organisieren Ausbildung gemeinsam
Die Abschlussprüfung fand an mehreren Orten parallel statt, wie schon die gesamte Ausbildung. Dazu haben sich die Kommunen Troisdorf, Hennef, Siegburg, Sankt Augustin und Eitorf zusammengeschlossen. "Es ist schön zu sehen, wie viele Menschen sich für den Dienst in der Feuerwehr interessieren", sagt der Eitorfer Bürgermeister Ralf Viehof. Auch er ist begeistert von der neuen "Frauenpower".
Viele Teilnehmenden sind Seiteneinsteiger
Am Ende bekamen die Teilnehmenden ein Zertifikat überreicht. Alle haben bestanden. "Wir hatten in diesem Jahr Anmeldungen ohne Ende", berichtet Lehrgangsleiter Uwe Karp. Auffällig dabei sei gewesen, dass es auch viele Seiteneinsteiger jenseits der 30 gegeben habe.
Viele Absolventen werden sich in den nächsten Monaten weiterqualifizieren, zum Beispiel als Funker, Atemschutzträger oder Maschinist. Auch Nina Zehe-Landau will natürlich weitermachen. Sie wird künftig aber nicht mehr ganz so viel Zeit haben. Im Mai macht die 18-Jährige ihr Abi und geht dann zur Bundeswehr. Auch da kann eine ausgebildete Feuerwehrfrau ja nicht schaden.
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort
- Freiwillige Feuerwehr Sankt Augustin
Über dieses Thema berichtet der WDR am 25.03.24 auch im Fernsehen in der Lokalzeit aus Bonn.