Frau in Gummersbach mit Säure überschüttet: Ex-Freund gesteht die Tat
00:26 Min.. Verfügbar bis 13.09.2026.
Frau in Gummersbach mit Säure überschüttet: Ex-Freund gesteht die Tat
Stand: 13.09.2024, 12:43 Uhr
Vor dem Kölner Landgericht hat der Prozess gegen einen Mann, der seine Ex-Freundin in Gummersbach mit Säure übergossen haben soll.
Von Markus Schmitz
Der Mann hatte sich für die Trennung seiner Ex-Freundin rächen wollen, so die Staatsanwaltschaft in Köln. Nach Monaten setzte der Täter seine Drohungen um.
Im Februar 2024 hatte die Ex-Freundin ihre Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Gummersbach früh verlassen. Als sie ihren Wagen aufschließen wollte, wurde sie von ihrem ehemaligen Lebensgefährten niedergeschlagen, so die Ermittler.
Der Täter habe daraufhin der am Boden liegenden Frau eine Flüssigkeit über den Kopf geschüttet. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelte es sich um hochprozentige Schwefelsäure. Die Ex-Freundin erlitt schwere Verätzungen.
Angeklagter wollte Ex-Freundin für neue Partner unattraktiv machen
Zu Beginn des Prozess am Freitag hat der Angeklagte den Säureangriff gestanden. Sein Verteidiger sagte: "Er hat es gewollt, er hat es gemacht, aber er versteht es nicht!" Damit meint der Anwalt, dass sein Mandant die Dimension des Überfalls nicht bewusst ist.
Am ersten Prozess wurde auch die Geschädigte, eine 41-Jährige, als Zeugin vernommen. Die zierliche Frau trug eine schwarze Kopfbedeckung, ihre Narben im Gesicht waren deutlich zu erkennen, als sie den Gerichtssaal betrat. Während ihrer Vernehmung wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen.
Die Staatsanwältin hatte das Motiv der Tat in ihrer Anklageschrift noch einmal präzisiert. Wegen der Trennung, die von der Frau ausging, wollte der Angeklagte sie "für neue Partner äußerlich unattraktiv machen".
Staatsanwalt: Tat aus Rache wegen der Trennung
Der Tatort in Gummersbach
Die Frau hatte sich im Frühsommer 2023 von dem Mann getrennt. Er sei daraufhin zunächst in sein Heimatland Moldau gereist. Laut Anklage begann der Mann, die Frau zu beschimpfen und zu bedrohen.
Über Chats und in sozialen Netzwerken drohte er damit, sie zu verletzten oder mit Säure zu attackieren, ebenso soll er ihr mit dem Tod gedroht haben.
Frau erlitt schwere Verätzungen
Die Frau wurde bei dem Angriff schwer verletzt. Sie erlitt Verätzungen zweiten bis dritten Grades an Gesicht, Kopf, Nacken und Händen. Die behaarte Kopfhaut musste "weitreichend abgetragen werden", so die medizinischen Gutachten. Auch die rechte Ohrmuschel wurde stark verätzt.
Für den Prozess sind vier Verhandlungstage vor dem Kölner Landgericht vorgesehen.
Unsere Quellen:
- Staatsanwaltschaft Köln