Symbolbild Preiserhöhungen Gas

Verbraucherzentrale warnt: Neue Betrugsmasche bei Energieverträgen

Stand: 03.05.2023, 13:25 Uhr

Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor einer neuen Betrugsmasche. Angebliche Stromableser sammeln Kundendaten und geben diese an neue Anbieter weiter.

Von Marcus Böhm

Die Betrüger sammeln die Kundendaten online, per Telefon oder an der Haustür und geben diese an neue Anbieter weiter. Sie geben vor, dass sie Mitarbeiter von Energieanbietern sind und den Stromzähler ablesen wollen. Mit der Zählernummer, Adresse und dem Namen haben sie dann alle notwendigen Informationen, um im Namen des Verbrauchers einen neuen Vertrag abzuschließen.

Verbraucherzentrale warnt vor neuer Masche

Die Verbraucherzentrale NRW warnt ausdrücklich vor dieser Betrugsmasche und rät Verbrauchern, "im Zweifelsfall niemanden in die Wohnung zu lassen, der sich als Stromableser ausgibt", so Holger Schneidewindt, Energierechtsexperte der Verbraucherzentrale NRW. Stattdessen sollte man die Zählerstände selbst ablesen und dem Stromversorger melden.

Holger Schneidewindt, Energierechtsexperte der Verbraucherzentrale NRW

Holger Schneidewindt, Energierechtsexperte der Verbraucherzentrale NRW

"Zudem sollte man bei einem unerwarteten Anruf, bei einer Mail oder Besuch an der Haustür immer skeptisch bleiben und keine persönlichen Daten preisgeben", rät Holger Schneidewindt weiter. Zudem solle Anzeige bei der Polizei erstattet werden.

Was tun, wenn man Opfer der Betrugsmasche geworden ist?

Ein Betroffener sitzt an einem Tisch und schaut über seine Stromabrechnung.

Ungebetene Verträge sollten möglichst schnell widerrufen werden. "Die Widerrufungsfrist von neuen Verträgen beträgt 14 Tage. Wenn diese Verträge vor der Widerrufung gekündigt werden, ist die Kündigung nämlich rechtmäßig - auch wenn der neue Vertrag gar nicht von den Kunden selbst in Auftrag gegeben wurde", so Holger Schneidewindt. "Bei Willkommensschreiben von fremden Anbietern oder überraschenden Stromableserbesuch gilt also Vorsicht."

Energieanbieter anrufen und nochmal nachfragen

Die Stadtwerke Duisburg raten dazu, dass Verbraucher bei einem Besuch eines vermeintlichen Stromablesers unbedingt die Mitarbeiter-ID und das Unternehmen des Besuchers überprüfen sollten.

"Auch wenn der Besucher angeblich im Auftrag des Stromversorgers tätig ist, sollten Verbraucher sich nicht scheuen, beim Kundenservice des Stromversorgers nachzufragen, ob der Besuch angekündigt wurde und, ob es sich tatsächlich um einen Mitarbeiter des Stromversorgers handelt", sagt Felix zur Nieden, Sprecher der Stadtwerke Duisburg AG.

"Seriöse Energieanbieter haben auf der eigenen Homepage ihre Außendienstmitarbeiter identifizierbar gelistet, so dass das jeder online überprüfen kann."

Vorsicht ist geboten

Holger Schneidewindt, der Energierechtsexperte der Verbraucherzentrale NRW, betont: "Insgesamt zeigt diese Betrugsmasche erneut, wie wichtig es ist, achtsam im Umgang mit persönlichen Daten zu sein. Verbraucher sollten sich immer bewusst sein, dass Betrüger ständig neue Methoden entwickeln, um an sensible Informationen zu gelangen."

Eine gesunde Portion Skepsis und Vorsicht könne dabei helfen, sich vor Betrug zu schützen.

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