Urteil im Fall Dorota G.

Lokalzeit aus Aachen 15.03.2024 02:41 Min. Verfügbar bis 15.03.2026 WDR Von Thomas Wenkert

Mordfall Dorota – Ehemann zu lebenslänglicher Haft verurteilt

Stand: 15.03.2024, 19:05 Uhr

Im Prozess um Tod von Dorota G. ist ihr Ehemann vom Aachener Landgericht wegen Mordes verurteilt worden. Er hat eine lebenslange Freiheitsstrafe bekommen.

Schon kurz nach dem Verschwinden von Dorota G. im Oktober 2016 war ihr heute 42 Jahre alter Ehemann für die Polizei zum Hauptverdächtigen geworden. Er hatte damals angegeben, dass er sich mit seiner Frau gestritten habe und sie danach einfach gegangen sei. Wohin, wisse er nicht. Das kam den ermittelnden Polizeibeamten sehr unwahrscheinlich vor.

Doch trotz umfangreicher Suchaktionen nach der verschwundenen Frau und einer Durchsuchung des Hauses in Süsterseel, in dem Dorota G. mit ihrem Mann gelebt hatte, gelang es weder ihre Leiche zu finden, noch ihren Mann des Mordes zu überführen.

Zunächst vergebliche Ermittlungen

Die Ermittlungen liefen sich fest. Zwar war die Kriminalpolizei sicher, dass Dorota G. – anders als ihr Mann behauptete - den kleinen Ort Süsterseel im südöstlichen Gebiet der Gemeinde Selfkant nicht verlassen hatte. Sie wusste auch, dass die Frau sich von ihrem Ehemann trennen und mit dem gemeinsamen Sohn zu einem neuen Partner ziehen wollte.

Und es gab auch Aussagen von Nachbarn, die in der Nacht ihres Verschwindens einen Schrei aus dem Haus gehört haben wollten, in dem Dorota G. mit ihrem Mann lebte. Gründe genug, um den Ehemann zu verdächtigen.

Vergebliche Hausdurchsuchung im Jahr 2016

Aber bei einer Hausdurchsuchung, bei der auch Leichenspürhunde eingesetzt wurden, fanden die Ermittler keinen Hinweis darauf, was mit Dorota G. geschehen war. Und ihr Ehemann wiederholte, wie sich ein Polizist als Zeuge im Prozess erinnerte, immer nur hartnäckig: "Ich habe meiner Frau nichts angetan". So konnten man ihm letztlich nichts nachweisen.

Hartnäckige Ermittler

Danach vergingen Jahre. Aber die Kriminalpolizei blieb an dem Fall dran. Schließlich wurden sogar verdeckte Ermittler auf den Ehemann der verschwundenen Frau angesetzt. Sie gewannen nach und nach sein Vertrauen. So sehr, dass er ihnen gegenüber die Tat gestand. Bei einer erneuten Hausdurchsuchung wurden schließlich in einem Sack Leichenteile von Dorota G. gefunden.

Das Gericht ging in seiner Urteilsbegründung davon aus, dass die damals 29-Jährige von ihrem Ehemann während eines heftigen Streits eine Treppe hinuntergestoßen worden war und sich dabei bereits erheblich verletzt hatte. Auch um diese Tat zu verdecken, soll er sie danach getötet haben.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter im Gericht

Über dieses Thema berichten wir auch in der Lokalzeit Aachen am 15.3.