Das Gebäude des Düsseldorfer Lands- und Amtsgericht. Vor dem Gebäude läuft eine Person entlang.

Langenfelder verurteilt: siebeneinhalb Jahre Haft für Zwangsprostitution

Stand: 13.03.2024, 14:19 Uhr

Das Landgericht Düsseldorf hat einen 35-jährigen Mann verurteilt. Er musste sich in 17 Anklagepunkten verantworten - unter anderem wegen Zwangsprostitution an einer Instagram-Bekanntschaft.

In dem Prozess um Zwangsprostitution hat das Landgericht Düsseldorf den angeklagten Familienvater am Dienstag verurteilt. Die Strafrichter verhängten gegen den 35-Jährigen aus Langenfeld wegen Zwangsprostitution und ausbeuterischer Zuhälterei unter Berücksichtigung einer früheren Verurteilung siebeneinhalb Jahre Haft.

Als Loverboy Frau zu Zwangsprostitution gezwungen

Nach Überzeugung des Gerichts hatte der Angeklagte die Berufsschülerin vor sechs Jahren als "Loverboy“ in die Zwangsprostitution gelockt. Der fünffache Familienvater muss 25.000 Euro an die junge Frau aus Regensburg zahlen. Zuvor hatte er ihr 8.000 Euro Schmerzensgeld übergeben.

Die heute 23-jährige Frau konnte im Juli 2019 nach monatelangem Martyrium fliehen und hatte ihren Peiniger angezeigt. Seit August 2023 stand der Langenfelder nun vor dem Düsseldorfer Landgericht. Die Anklageliste war sehr lang und schwerwiegend. Es ging unter anderem um Zwangsprostitution, Menschenhandel, Erpressung, Waffenbesitz, Verkehrsgefährdung und weitere Delikte.

Angeklagter bereits zu Haftstrafe verurteilt

Die Staatsanwaltschaft hatte im Vorfeld des Prozesses versucht, den Mann in Sicherheitsverwahrung zu bringen, weil sie ihn für hochgefährlich hält. Das war aber gescheitert.

Im aktuellen Fall wurde ihm vorgeworfen, die damals 18-jährige Berufsschülerin aus Regensburg vor fünf Jahren mit der "Loverboy-Masche" nach Düsseldorf gelockt zu haben. Laut Anklage hatte der 35-Jährige der jungen Frau ein Luxusleben versprochen.

Mit massiver Gewalt soll er das Opfer dann zur Prostitution und im Libanon zum Gruppensex mit Freunden und Bekannten gezwungen haben.

Vater wegen Zwangsprostitution vor Gericht

00:49 Min. Verfügbar bis 01.08.2024


Opfer konnte nach mehreren Monaten fliehen

Die mittlerweile 23-Jährige konnte laut Anklage nach einigen Monaten fliehen und Anzeige erstatten. Die Frau soll dem Langenfelder in zehn Monaten 84.000 Euro eingebracht haben.

Daneben habe der Mann auch noch bei der Sozialhilfe betrogen. Auch Nötigung, Unterschlagung und Drogenbesitz standen in der Anklage. Außerdem waren auf seinem Mobiltelefon kinderpornografische Fotos und Videos gefunden worden.

Bereits wegen Körperverletzung verurteilt

Der Mann ist dem Gericht bekannt: Er ist bereits wegen gefährlicher Körperverletzung zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden, weil er in Duisburg einen Mann niedergestochen hatte.

Unsere Quelle:

  • dpa