Außenansicht Landgericht Düsseldorf

Mit dem Tod gedroht: Mutmaßlicher Schleuser aus Krefeld vor Gericht

Stand: 30.06.2023, 08:22 Uhr

Ein Mann aus Krefeld soll bei der bandenmäßigen Schleusung von Geflüchteten geholfen haben. Jetzt steht er vor dem Düsseldorfer Landgericht.

Ab Freitag steht ein 31-jähriger Mann aus Krefeld vor dem Landgericht in Düsseldorf. Er muss sich wegen bandenmäßiger Schleusung von Geflüchteten verantworten. Laut Anklage war er für eine Schleuserbande in Libyen aktiv.

Diese soll aus Eritrea geflüchtete Landsleute in Libyen gefangen genommen haben. Anschließend sollen die Geflüchteten dazu gezwungen worden sein, für eine Überfahrt nach Italien bis zu 3.000 Euro zu zahlen. Das Geld sollte bei Angehörigen in Deutschland besorgt werden. Der Angeklagte wiederum soll das Geld bei den Angehörigen in Deutschland abkassiert und nach Libyen weitergeleitet haben.

Mit dem Tod gedroht: Prozessauftakt für Menschenschleuser aus Krefeld

00:42 Min. Verfügbar bis 30.06.2024


Skrupelloses Verhalten

Aufgeflogen war der Angeklagte durch den Hinweis eines Opfers. Besonders perfide: Die Schleuserbande hatte den Geflüchteten bei Nichtzahlung damit gedroht, sie weiter in Libyen gefangen zu halten und sie sogar zu töten. Das stuft die Staatsanwaltschaft in der Anklage als "skrupellos" ein. Im August sind fünf weitere Verhandlungstage angesetzt.

Über dieses Thema berichten wir am 30.06.2023 im Hörfunk - auf WDR 2 Rhein und Ruhr.