Karneval auf Kölner Uniwiesen: BUND NRW legt Widerspruch ein

00:48 Min. Verfügbar bis 26.01.2026

Karneval auf Kölner Uniwiesen: BUND NRW legt Widerspruch ein

Stand: 26.01.2024, 19:54 Uhr

Der Umweltverband BUND lehnt eine Nutzung der Kölner Uniwiese im Karneval weiterhin ab. Dazu hat er nun auch rechtlichen Widerspruch bei der Stadt Köln und der Bezirksregierung eingereicht. Die hatte erst Mitte Januar entschieden, dass die Uniwiese als Ausweichfläche für Feiernde im Zülpicher Viertel genutzt werden darf.

Von Karla Kallenbach

So richtig erholt hat sich die Uniwiese seit dem Sessionsauftakt am 11.11. nicht. Noch immer sind große, kahle Stellen in der Grünfläche an der Uni-Mensa zu sehen. Und bald sollen hier wieder bis zu 60.000 Menschen feiern.

Für den BUND ist das nicht nachvollziehbar. Der Umweltverband fordert schon lange eine Alternative, die nicht im Landschaftsschutzgebiet Innerer Grüngürtel liegt. Bevorzugt, passend zum Stichwort Straßenkarneval, auf einer versiegelten Fläche.

BUND will Straßenkarneval auf die Straße bringen

Uniwiesen: Ein Meer an Menschen

Menschenmassen auf den Uniwiesen am 11.11.

Nun geht der BUND auch rechtliche Schritte: Der Landesverband NRW hat Widerspruch bei der Stadt Köln und der Bezirksregierung eingelegt. Konkret bezieht sich der Widerspruch auf einen Befreiungsbescheid nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Dieser hebt das Verbot auf, auf der Uniwiese Veranstaltungen durchzuführen. Der Bescheid im Januar vom Hauptausschuss des Kölner Stadtrats erteilt.

Für seinen rechtlichen Widerspruch gibt der BUND mehrere Gründe an. Zum einen seien es die durch Karnevalsexzesse verursachten Schäden im Grüngürtel. Zum anderen, dass zumutbare Alternativen zur Nutzung der Uniwiese vorhanden seien. Der Alternativvorschlag: Die Nord-Süd-Fahrt in der Innenstadt. Als Blaupause hierfür könne das Erlebnisfestival "Strassenland" dienen. Das fand dort schon mehrfach statt, teilweise mit über 100.000 Teilnehmern.

Veranstaltung "Straßenland" als Vorbild

Ob der Widerspruch des BUND bis Februar Erfolg bringt, ist fraglich. Wenn es nach dem BUND geht, soll aber spätestens zum 11.11. diesen Jahres eine Alternative auf einer versiegelten Fläche her.

Die Stadt hatte die Uniwiesen zuletzt zur Sessionseröffnung als Feierfläche freigegeben. Um die Wiese zu schonen, wurden Bodenplatten verlegt. Trotzdem gab es große Schäden. Auch Anwohner und Bürgergemeinschaften forderten bereits den Schutz des Grüngürtels sowie mehr dezentrale Veranstaltungsorte zur Entlastung.

Quellen:

  • Reporterin vor Ort
  • BUND
  • Strassenland

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