Nach Krankenhausschließung Haan: Rettungsdienst braucht länger
Lokalzeit aus Düsseldorf. 07.02.2024. 02:38 Min.. Verfügbar bis 07.02.2026. WDR. Von René Rabenschlag.
Nach Klinikschließungen: Rettungswagen in Haan brauchen länger
Stand: 07.02.2024, 16:32 Uhr
Notfallpatienten in Haan brauchen rund fünf Minuten länger ins Krankenhaus als im vergangenen Jahr. Das liegt daran, dass Kliniken in Haan und Solingen geschlossen wurden.
Von Rene Rabenschlag
Wer in Haan im Notfall ins Krankenhaus muss, braucht jetzt rund fünf Minuten länger als noch vor einem Jahr. Das hat eine Auswertung der Stadtverwaltung ergeben. Durch die insolvenzbedingte Schließung von zwei Krankenhäusern müssen die Rettungswagen weite Wege in Nachbarstädte fahren.
Befürchtungen bestätigt
Damit hat sich bestätigt, was alle erwartet haben: Durch die Schließung der zwei Kplus Kliniken in Haan und Solingen wird die Notfallversorgung schlechter. Die nahegelegenen Krankenhäuser hatten oft keine Kapazitäten oder aber die Rettungswagen der Stadt waren ausgelastet, weil sie Patienten in entfernte Städte fahren mussten und mit längeren Fahrten gebunden waren.
Ratsfraktion ist sauer auf Minister Laumann
Die Auswertung hatte die Ratsfraktion WLH angefordert. Sprecherin Meike Lukat sagt, dass der Bericht die vorausgesagte Katastrophe für die Bürger von Haan bestätige.
Dabei versuchen Verwaltung und Gremien seit Monaten für Abhilfe zu sorgen: Es sollten zwei neue Rettungswagen angeschafft werden, um die längeren Fahrzeiten zu kompensieren. Während die Wagen gekauft werden konnten, findet sich bundesweit aber nicht genug Personal, das sie lenken könnte.
Besonders sauer ist Lukat auf den Landesgesundheitsminister: "Karl-Josef Laumann ist trotz mehrerer Einladungen nicht einmal nach Haan gekommen, weder zur großen Demonstration, noch zur politischen Diskussion." Das zeige eine mangelnde Wertschätzung für die Sorgen der Bürger.
Wegfall der Notaufnahmen durch Insolvenz
Auslöser für die Misere in Haan ist die Insolvenz des Klinikverbunds Kplus. Weil die finanzielle Sanierung scheiterte, musste der katholische Träger innerhalb von zwei Monaten das St. Josef Krankenhaus in Haan und die St. Lukas Klinik in Solingen schließen.
Das Krankenhaus in Hilden konnte zwar an die GFO als neuen Träger übergeben werden, allerdings war die Notfallambulanz dort auch zu Jahresbeginn nur eingeschränkt leistungsfähig.
Unsere Quellen:
- Kreis Mettmann
- Bürgermeisterin Stadt Haan
- Ratsfraktion WLH
Über dieses Thema berichtet der WDR am 07.02.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Wuppertal.