Wenn die insolvente, katholische Klinikgruppe Kplus Anfang und Mitte Dezember ihre Häuser in Solingen-Ohligs und Haan schließt, fallen fast zeitgleich die nächstgelegenen Notaufnahmen weg. Schon vor Wochen hatten die Stadt und die Ratsfraktionen Gesundheitsminister Laumann vergeblich um ein Gespräch gebeten. Donnerstag gab es für sie wenigstens ein Update mit einem Abteilungsleiter im Ministerium.
Die wichtigste Frage konnte allerdings nicht zufriedenstellend geklärt werden, sagt eine Meike Lukat, eine Sprecherin des Politikbündnisses. Das Ministerium konnte nicht sagen, in welche Kliniken Haaner Patienten demnächst mit dem Rettungswagen eingeliefert würden. Das Ministerium sei offensichtlich, so Lukat, von der Entwicklung bei Kplus völlig überrascht worden.
Kliniken vor Weihnachten dicht
Die katholische Kplus-Gruppe war mit der finanziellen Sanierung in ihrer drei Kliniken in Solingen, Haan und Hilden gescheitert. Nachdem zunächst nur ein Haus schließen sollte, standen zwischenzeitlich alle drei Häuser vor dem Aus. Inzwischen scheint es für das St. Josefs-Krankenhaus in Hilden einen Investor zu geben.
Gleichzeitig hatte Kplus erst vor einer Woche angekündigt, die Schließung der übrigen Häuser und auch der wichtigen Stroke-Unit zur Schlaganfallbehandlung um einen Monat vorzuziehen. Ein Ersatzstandort ist so kurzfristig nicht in Sicht.
Abstimmungen laufen
Immerhin, so Bürgermeisterin Bettina Warnecke, sehe sie es positiv, dass im Ministerium offenbar hart daran gearbeitet werde, eine Lösung zu finden. Darauf müsse man jetzt hoffen oder vertrauen.
Vom NRW -Gesundheitsministerium gab es dazu keine Stellungnahme.
Über dieses Thema berichtete der WDR am 16.11.2023 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Bergisches Land und im Radio auf WDR 2.