Drei Festnahmen nach Schadstoffentsorgung
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Tagebau Garzweiler: Drei Festnahmen nach Schadstoffentsorgung
Stand: 04.09.2024, 12:05 Uhr
Drei Verdächtige wurden jetzt festgenommen. Sie sollen tonnenweise schadstoff-belasteten Boden illegal im Tagebau entsorgt haben.
Von Alina Dobberahn, Joscha Weidenfeld
Das Landeskriminalamt Düsseldorf war am Dienstag im Großeinsatz und hat jetzt drei Verdächtige festgenommen. Sie sollen tonnenweise belasteten Bodenaushub illegal im Tagebau Garzweiler entsorgt haben.
Bei der Durchsuchung mehrerer Gebäude wurden neben umfangreichem Beweismaterial auch mehrere hunderttausend Euro Bargeld gefunden. Mit welchen Giftstoffen der Bodenaushub belastet gewesen ist, wird noch ermittelt.
Schadstoffe illegal abgeladen
Statt den mit Schadstoffen belasteten Bodenaushub kostspielig zu entsorgen, hätten ein 56-Jähriger und sein Sohn den Aushub im Tagebau Garzweiler illegal abgeladen. An einer offiziellen Annahmestelle des Tagebaus, die extra für die Anlieferung von unbelasteten Böden eingerichtet ist, sollen die Verdächtigen nach bisherigen Erkenntnissen bewusst Falschangaben gemacht haben. Mit massenhaft gefälschten Dokumenten sei dann der belastete Bodenaushub im Tagebau abgeladen worden.
Kunden ahnungslos
Um den Abfall von Großbaustellen zu entsorgen, wurden Subunternehmer engagiert, die nichts von den Falschangaben wussten. Ihren Kunden sollen die Verdächtigten dabei vorgetäuscht haben, dass der Abfall richtig entsorgt wurde. Dafür sollen hohe Rechnungen gestellt worden sein.
150 Ermittler im Einsatz
Dienstagmorgen startete der Großeinsatz des Landeskriminalamts. Insgesamt 27 Objekte wurden durchsucht. Über 150 Ermittler waren unter anderem in Grevenbroich, Krefeld und Jüchen im Einsatz, um Beweise sicherzustellen. Neben Vater und Sohn werden vier weitere Personen verdächtigt.
Ermittlungen laufen
Weiterhin wird wegen des Verdachts der Bodenverunreinigung, des Banden- und gewerbsmäßigen Betrugs und Urkundenfälschung ermittelt. Die Ermittlungen dauern an und konzentrieren sich auch auf mögliche weitere Beteiligte. Unterstützt werden die Ermittlungen von der Vernetzungsstelle Umweltkriminalität im LKA NRW.
Quellen:
- Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen
- Nachrichtenagentur Deutsche Presse-Agentur