Ein ganztägiger Warnstreik von Mitarbeitern der Gepäck- und Flugzeugabfertigung hat am Freitag zu zahlreichen Flugausfällen am Düsseldorfer Airport geführt. Mehr als ein Drittel der geplanten rund 290 Verbindungen fiel nach Angaben des Flughafens aus. Um 0.30 Uhr in der Nacht zu Samstag endete der Streik.
Hohe Beteiligungsquote
Am Freitagmittag zeigte die Homepage des Flughafens für den gesamten Freitag mehr als 110 annullierte Starts und Landungen. Dazu kamen Verspätungen.
Die Gewerkschaft Verdi hatte die rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gepäck- und Flugzeugabfertigers Aviapartner zu den Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Die Beteiligungsquote am Warnstreik lag am Morgen laut Verdi bei etwa 90 Prozent.
Streikkundgebung am Verkehrsministerium
Gegen 10:30 Uhr am Freitag hatten sich rund 200 Streikende zu einer Verdi-Kundgebung vor dem Verkehrsministerium in Düsseldorf versammelt. Die Mitarbeiter waren mit Bussen vom Flughafen hergekommen, wo der Streik am Morgen gestartet war. Mit Fahnen und Trillerpfeifen standen die Streikenden vor dem Ministerium und forderderten Sicherheit für ihre Arbeitsplätze.
700 Arbeitsplätze in Gefahr
Das Unternehmen "Aviapartner" ist am Flughafen Düsseldorf Marktführer in der Gepäck- und Flugzeugabfertigung. Nachdem das NRW-Verkehrsministerium entschieden hatte, dass die Lizenz des größten Abfertigungsdienstleisters Ende März auslaufen soll, sieht die Gewerkschaft 700 Arbeitsplätze in Gefahr.
Warum sich das Land NRW von dem Dienstleister trennt ist unklar, vermutlich hat der Schritt aber finanzielle Gründe. Ab dem 1. April 2023 sollen diese Tätigkeiten von einem bereits aktiven und zwei neuen Abfertigungsunternehmen übernommen werden.
Verdi kritisiert auch, dass die Arbeitgeberseite sich weigere, über einen Sozialplan mit Abfindungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verhandeln.
"Knochenharter Job"
"Die Beschäftigten haben teils jahrzehntelang einen knochenharten Job am Flughafen geleistet und Gewinne erwirtschaftet. Nun sollen sie keine Abfindungen erhalten, um sich dann bei neuen Arbeitgebern für den gleichen Job am gleichen Flughafen mit weniger Einkommen auf befristete Arbeitsplätze zu bewerben.", kritisiert Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky.
Verdi hofft auf das Verständnis der Passagiere. Man wünsche sich eine schnelle Lösung, damit dem Flughafen und vor allem Reisenden "tage- und wochenlange Streiks erspart bleiben", so Reschinksy.